Sportvorstand Klein über Fortuna-Krise Uwe Klein gibt Rösler Rückhalt

Düsseldorf · Sportvorstand Uwe Klein will nichts von einer Personaldiskussion bei Fortuna wissen. Er sagt, was er über die Zukunft des Trainers denkt.

„Es ist erst vorbei, wenn es rechnerisch nicht mehr geht“, sagt Sportvorstand Uwe Klein über Fortunas aktuelle Situation.

„Es ist erst vorbei, wenn es rechnerisch nicht mehr geht“, sagt Sportvorstand Uwe Klein über Fortunas aktuelle Situation.

Foto: Frederic Scheidemann

Während des Telefonats mit Uwe Klein sind im Hintergrund andauernd Sirenen zu hören. Der Sportvorstand sitzt in seinem Auto. An ihm vorbei rasen die Feuerwehrwagen in Richtung Arena. Ein Brand bei Fortuna? Es würde in diesen Tagen gut ins Bild passen. Zum Glück kam es anders, kein falscher Alarm, aber am Ende war alles gar nicht so schlimm.

Die Unterstützung der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr braucht es zur Einordnung bei Fortuna indes nur bedingt. Die Fakten liegen auf der Hand. Der Bundesliga-Absteiger hinkt den eigenen Erwartungen gewaltig hinterher. Sei es, was die Punkteausbeute angeht, sei es, was die spielerische Qualität angeht, sei es, was den Kampfgeist angeht. Bis auf Letzteres gibt es für die beiden ersten Punkte sogar ein paar logische Erklärungen. Doch am Ende gibt es die Tabelle. In der gibt es keinen Platz für große Interpretationen.

Florian Hartherz erwischte beim Spiel in Bayern keinen guten Tag

Fortuna rangiert im Klassement auf Position sieben, neun Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Von Schlagdistanz kann aktuell keine Rede sein – und ganz schnell kann man ein Fernglas benötigen, um die Spitzenklubs im Auge zu behalten. Fortuna gehört nicht zu diesem Kreis. So viel ist festzuhalten. Nicht mehr, nicht weniger. Ob man sich nochmal rankämpfen kann? Möglich ist vieles. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen fehlt der Glaube bei einigen.

Liegt es nur daran, dass Shinta Appelkamp derzeit nicht mitwirken kann? Ein 20-Jähriger, auf dem alle Last liegen soll? Damit würde man es sich deutlich zu einfach machen. Schließlich war auch nicht Florian Hartherz der Hauptschuldige für die Pleite in Bayern, auch wenn er einen nicht besonders guten Tag erwischt hatte.

„Das war insgesamt zu wenig von uns, um zu gewinnen“, sagt Klein. „Wir haben derzeit auch das Quäntchen Glück nicht, sonst hätten wir in der Anfangsphase vielleicht mal einen Elfmeter für uns bekommen.“

Klein ist ein besonnener Mensch. Handelt er immer richtig? Natürlich nicht. Er versucht, sich so gut es geht unabhängig von den Emotionen rund um einen Traditionsverein wie Fortuna machen. Würde man auf alle Stimmen im Umfeld und besonders aus den Sozialen Medien hören, würde am Ende sehr wahrscheinlich die Selbstauflösung des Vereins stehen.

Klein sagt: „Wir sind weit davon entfernt, die weiße Fahne zu hissen. Dafür ist die Liga einfach brutal eng beieinander. Wir müssen weiter unsere Hausaufgaben machen. Um den 21. Spieltag rum ist selten eine Entscheidung gefallen.“

Klein blickt nach vorn und warnt davor, die Ruhe zu verlieren

Und doch genehmigt er sich einen Blick nach vorne. „Wir müssen jetzt alle zusammen aufpassen, dass wir nicht die Ruhe verlieren. Wir sollten uns auf die Aufgaben konzentrieren, die vor uns liegen, alles andere ist da hinderlich“, sagt er. „Es ist erst vorbei, wenn es rechnerisch nicht mehr geht. Jetzt ist es definitiv noch zu früh, einen Abgesang anzustimmen.“

Auf die Frage, ob Uwe Rösler noch der richtige Trainer für Fortuna Düsseldorf ist, antwortet Klein ohne Zögern: „Natürlich. Darüber gab es bislang bei uns überhaupt keine Diskussion und ich sehe die auch nicht. Wir müssen und werden gegen Hannover 96 wieder ein anderes Gesicht zeigen.“

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