Fortunas Mittelfeldspieler „Wir haben noch ein, zwei Stellschrauben zu drehen“

In Düsseldorf war der 31-Jährige von einigen schon als Fehleinkauf abgestempelt worden. Umso mehr will er in dieser Spielzeit angreifen.

 Edgar Prib auf dem Trainingsgelände.

Edgar Prib auf dem Trainingsgelände.

Foto: Frederic Scheidemann

Edgar, genannt Eddy, Prib, kommt leicht lädiert zur Gesprächsrunde. Das rechte Schienbein sieht so aus, als wäre er in einem Zweikampf mit einer (echten) Katze gewesen, die ihre Krallen ordentlich ausgefahren hat. Tatsächlich handelt es sich um die sichtbaren Zeichen verschiedener Arbeitsunfälle in den vergangenen zwei Trainingstagen. „Es geht schon zur Sache“, sagt der 31-Jährige. „Ist aber alles völlig okay so. Training ist ja eigentlich Vorbereitung aufs Spiel und im Spiel gibt es auf die Socken – besonders in der Zweiten Liga. Von daher sind wir darauf vorbereitet, dass es heftig zugehen wird.“ Was er sonst vor dem Liga-Start zu sagen hat über...

...den Stand der Vorbereitung: „Wir haben noch ein, zwei Stellschrauben, an denen wir drehen müssen. Das ist aber völlig normal für den Zeitpunkt der Vorbereitung. Jetzt haben wir noch einen echt interessanten Test am Wochenende. Wo wir jetzt langsam seriös hinkommen müssen, dass wir in Wettkampfform kommen und das Spiel auch gewinnen wollen. Es ist jetzt eine Woche vor Saisonstart, das ist aber auch jedem Einzelnen auch klar, dass wir jetzt nicht mehr großartig Zeit haben. Es geht jetzt los, das muss man auch am Samstag spüren.“

...die Stellschrauben, an denen noch gedreht werden muss: „Heute haben wir zum Beispiel zum ersten Mal so richtig Standards trainiert. Es gibt immer über eine Saison hinaus kleine Stellschrauben, die man drehen kann.“

...seine persönlichen Erwartungen: „Wer viel kann, muss viel machen. Ich hätte gerne eine verletzungsfreie Saison. Eine Saison, in der wir als Mannschaft bestmöglich erfolgreich sind. Da werde ich versuchen, alles was ich habe, dazubeizutragen.“

...die Frage, ob er im zweiten Jahr bei Fortuna noch mehr von sich erwartet: „Ja und nein. Über viele Sachen haben wir intern geredet, von denen die Öffentlichkeit nichts mitbekommen hat. Wir sprechen alles an. Wir sind eine sehr gesunde und homogene Truppe, in der man sich schon die Meinung sagen kann, damit man auch darauf reagieren kann und sich schlussendlich verbessert. Persönlich bin ich sehr kritisch, ich sah es jetzt aber nicht so dramatisch wie andere.“

...Stimmen aus dem Umfeld, die ihn im Mittelfeld nicht auf dem Zettel haben: „Das habe ich schon so oft in meiner Karriere gehört. Das interessiert mich ehrlich gesagt nicht, welche Name da fällt und welcher vielleicht nicht. Ich weiß, was ich kann. Ich bin mir meiner Stärken selbst bewusst. Wenn es andere nicht sehen, damit beschäftige ich mich nicht. Es ist nicht meine Aufgabe, mich von oben zu betrachten. Was ich fühle, das mache ich.“

...das Auftaktprogramm gegen Sandhausen und Bremen: „Da hat man das komplette Zweitliga-Paket in den ersten zwei Spielen von Kampfgeist und Mentalität bis hin zu Kombinationsspiel und schöne Angriffe. Das wird allgemein sowieso eine spannende Liga. Was mich für uns optimistisch stimmt ist, dass der Kern von letzter Saison zusammengeblieben ist. Aus der Erfahrung der letzten Jahre sehe ich: Die, die über einen längeren Zeitraum zusammengespielt haben, waren auch einfach erfolgreicher.“

...die Unterschiede zwischen Christian Preußer und anderen Trainern, die er schon hatte: „Er ist ein modernen Fußballlehrer, er hat sehr coole Methoden, er bringt einfach frischen Wind rein. Es macht unheimlich viel Spaß, beim ihm zu trainieren, weil viel, viel Klarheit da ist. Wir hoffen, dass wir das natürlich auch mit Erfolg krönen können.“

...die Frage, wie er junge Spieler dabei unterstützen kann, vor ihrem ersten Spiel mit Publikum: „Wenn einer kommt, dann helfe ich gerne. Das Stadion ist voll, alle schreien rum, fluchen und jubeln. Da kann man niemanden wirklich drauf vorbereiten. Man wird da ins kalte Wasser geworfen. An den Moment kann ich mich noch erinnern, als sei es gestern gewesen. Mein erstes Spiel war vor 30 000 Zuschauern auf dem Betzenberg.“

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