Erster Kandidat vom Markt Fortuna ist auf der Suche nach einem Linksfuß

Düsseldorf · Fortuna fehlt ein Flügelspieler. Sie wird die Lücke nur schließen können, wenn sie einen Akteur von der Gehaltsliste streicht.

 Dass Fortuna in diesem Januar ihrem bisherigen Kader gerne noch ein neues Gesicht hinzufügen möchte, ist kein Geheimnis mehr.

Dass Fortuna in diesem Januar ihrem bisherigen Kader gerne noch ein neues Gesicht hinzufügen möchte, ist kein Geheimnis mehr.

Foto: dpa/Michael Schwartz

Dass Fortuna in diesem Januar ihrem bisherigen Kader gerne noch ein neues Gesicht hinzufügen möchte, ist kein Geheimnis mehr. Unlängst hatte Trainer Daniel Thioune sogar sehr genau kundgetan, auf welcher Position er sich noch eine Verstärkung wünscht. „Wenn ich mir was wünschen könnte, dann wäre das sicher ein Flügelspieler. Bei allem Potenzial, was wir besitzen, haben wir da trotzdem auch ein paar Defizite“, sagte er auf Nachfrage.

Noch genauer: ein Flügelspieler, der einen starken linken Fuß sein Eigen nennt. Von denen hat Fortuna nicht allzu viele im Kader – und das bedeutet gleichzeitig eine gewisse Eindimensionalität im eigenen Spiel. Denn natürlich ziehen Spieler, die auf der linken Seite spielen, aber einen stärkeren rechten Fuß haben, gern nach innen. Thioune möchte in der Rückrunde aber auch gern wieder mehr in die Breite gehen. Dafür wäre ein Linksfuß auf dem linken Flügel förderlich.

In der Theorie klingt das alles schrecklich logisch. In der Praxis scheitert es aber wie so häufig am lieben Geld. Falls der Zweitligist keinen Spieler mehr verkauft, wird gleichzeitig auch kein fester Transfer zu bewerkstelligen sein. Höchstens eine Ausleihe wäre im Bereich des Möglichen.

Und auch eher nur dann, wenn es die Düsseldorfer schaffen, zumindest einen Spieler des Duos Ampomah und Baah noch von der Gehaltsliste zu streichen. Die Leihe mit Zweiteren vorzeitig zu beenden, erscheint da wahrscheinlicher – ob es aber auch wirklich gelingt, ist weiterhin völlig offen.

Und auch das Achtelfinale im DFB-Pokal gegen den 1. FC Nürnberg findet zu spät statt, um die Einnahmen eines möglichen Weiterkommens noch für die Rückrunde in den Kader investieren zu können. Damit verstreicht für Fortuna immer mehr Zeit, um auf dem Transfermarkt selbst noch einigermaßen handlungsfähig zu sein. Gute Flügelspieler sind im Winter rar. Linksfüßer sowieso. Und so bleibt eigentlich nur die Hoffnung, dass sich ein Erstligist nach dem Trainingslager doch noch entschließt, einen Spieler auf Leihbasis abzugeben, weil er ansonsten zu wenig Spielpraxis sammeln würde.

Ein passender Kandidat wäre der Bochumer Jannes Horn gewesen. Der 25-Jährige schließt sich nun aber in der Rückrunde dem 1. FC Nürnberg an, was beweist, dass eine Leihe auch für Fortuna nicht im Bereich des Unmöglichen gelegen hätte. Der kolportierte Transfer von Jordan Larsson fällt hingegen in diesen Bereich. Eine feste Verpflichtung des Schweden kann sich Fortuna nicht leisten. Und da der Vertrag des 25-Jährigen beim FC Schalke 04 nur für die Bundesliga gilt, würde eine Ausleihe bei der derzeitigen Tabellensituation der Königsblauen auch sehr wenig Sinn ergeben.

Wie so oft im Leben ist also vieles kompliziert. Vom reinen Profil her könnte Denilho Cleonise (Twente Enschede) ein Kandidat für eine Leihe sein. Dennis Jastrzembski könnten Sportvorstand Klaus Allofs und Sportdirektor Christian Weber womöglich sogar mit einer Kaufoption vom polnischen Vertreter Slask Wroclaw loseisen. Für einen niedrigen sechsstelligen Betrag wäre sicher auch Ba-Muaka Simakala zu haben, dessen Vertrag am Ende der Saison beim Drittligisten VfL Osnabrück ausläuft. Dorthin pflegt Thioune bekanntlich beste Beziehungen.

Ob es am Ende einer dieser drei Spieler wird? Ob es am Ende überhaupt einen Transfer geben wird? Noch völlig offen. Thioune: „Es gibt natürlich Jungs, die für unser Spiel prädestiniert sind. Ob wir sie am Ende des Tages auch bekommen, steht aber auf einem anderen Blatt.“

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