Beim 2:1 in Karlsruhe Fortuna-Trainer Rösler ist seinem Team dankbar

Fortuna überzeugt in Karlsruhe mit ihrer Spielweise, aber auch mit Mentalität.

 Geballte Faust für den Sieg und die beste Saisonleistung: Trainer Uwe Rösler nach dem 2:1 beim Karlsruher SC.

Geballte Faust für den Sieg und die beste Saisonleistung: Trainer Uwe Rösler nach dem 2:1 beim Karlsruher SC.

Foto: dpa/Uli Deck

Nein, ein ganz normaler Sieg war das 2:1 beim Karlsruher SC für Uwe Rösler nicht. Und Fortunas Trainer versuchte dann auch gar nicht erst, diesen Anschein zu erwecken. „Dieses Ergebnis fühlt sich sehr gut an“, sagte Rösler. „Der erste Auswärtssieg der Saison – lang ersehnt, lang erwartet. Die letzte Zeit war nicht einfach in Düsseldorf, ich bin deshalb sehr stolz auf die Mannschaft, und ich bin ihr dankbar.“

Diese Dankbarkeit – sicherlich eine ungewöhnliche Wortwahl für einen Trainer – geht weit über das Ergebnis hinaus. Beinahe noch mehr als die nackten Zahlen mit dem ersten „Dreier“ in der Fremde seit fast zehn Monaten stärkte die Spielweise des Teams seinem Coach den Rücken. Nach einer hektischen Auftaktphase lieferte Fortuna 65 Minuten lang ihre mit Abstand beste Saisonleistung ab, kam damit Röslers Wunschvorstellung schon recht nahe.

„Wir hatten die Kontrolle, unser Gegenpressing war gut, wir haben besser gestanden und wir hatten den Mut, den Ball zu fordern und auch mal Fehler zu machen“, analysierte der Trainer. „In den letzten Wochen haben wir kleine Schritte gemacht, das war jetzt ein Riesenschritt nach vorn.“ Dazu passten auch die letzten 20 Minuten, in denen die zuvor völlig dominanten Gäste plötzlich in Unterzahl mit dem Rücken zur Wand standen, aber sich vehement gegen den drohenden Ausgleich stemmten. „Der Platzverweis nach dem Elfmeter zum 1:2 war eine dumme Aktion von Flo“, meinte Rösler zum Aussetzer von Keeper Florian Kastenmeier, der den Ball wegdrosch und dafür Gelb-Rot sah. „Aber darüber werden wir intern reden, nicht öffentlich.“

Viel lieber sprach der 52-Jährige über die Einstellung seines Teams in dieser kritischen Phase. „Wenn man weiß, welch kopfballstarke Spieler der KSC hat und wie gut er sie normalerweise in Position bringt“, erklärte Rösler, „dann weiß man auch, mit wie viel Mentalität wir das Spiel über die Ziellinie gebracht haben.“ Ganz stark dabei: Kevin Danso, Andre Hoffmann und Luka Krajnc, die einen Ball nach dem anderen aus dem Strafraum köpften.

„Das ist mein Job“, erklärte Krajnc, der auch das 0:1 geköpft hatte, mit schelmischem Grinsen. „Nach Flos Gelb-Rot habe ich mir gar nichts gedacht, ist ja nichts Neues für uns“, kommentierte der Slowene mit Blick auf den schon fünften Platzverweis der Saison weiter, fügte dann aber lachend hinzu: „Nein, das war ein Witz, wir wussten schon, dass es jetzt hart wird. Aber wir haben es als Team geschafft, und das zeigt, dass wir ein starkes Team sind.“

Das sah auch KSC-Coach Christian Eichner so, der trotz des Schlussspurts seines Teams feststellte: „Ein hochverdienter Sieg der Düsseldorfer. Wir hatten Glück, dass es zur Pause nicht deutlich höher als 0:1 stand.“ Jetzt gelte es, „den Schwung vor allem aus der ersten Hälfte mitzunehmen“, forderte Rouwen Hennings für das Heimspiel gegen Osnabrück am Mittwoch (18.30 Uhr). Sein Trainer ergänzte: „Es ist ganz wichtig, die Füße auf dem Boden zu behalten, denn das Karlsruhe-Spiel hat viel Kraft gekostet.“

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