Sonntagsschüsse gegen Union Fortuna überwintert auf Tabellenplatz 16

Düsseldorf · Fortuna hat das Glück zurück. Erik Thommy trifft aus 25 Metern in letzter Minute zum Sieg.

Rouwen Hennings bejubelt seinen Treffer zum 1:0.

Rouwen Hennings bejubelt seinen Treffer zum 1:0.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Fortuna Düsseldorf hatte das Spiel gegen Union Berlin zum Charaktertest ausgerufen. Und die Spieler, denen Friedhelm Funkel das Vertrauen schenkte, gaben alles. Doch es reichte nicht. Die 1:0-Führung zur Pause durch das elfte Saisontor von Rouwen Hennings brachte das Team von Friedhelm Funkel nicht über die Zeit. Bereits in der 48. Minute hatte Berlin durch Michael Parensen das 1:1 erzielt. So war das 1:1 eine große Enttäuschung für alle Fortunen.

Friedhelm Funkel hatte sein Versprechen wahr gemacht und vor allem auf Spieler gesetzt, die sich komplett mit der Fortuna identifizieren. Auch die Fans spürten diese besondere Stimmung. Denn wenn die Mannschaft auch nicht in diesem Spiel alles an Leidenschaft reinwirft, wird es fast unmöglich, in der Rückrunde den Spieß noch einmal rumzudrehen. Die Anhänger waren auf den Rängern von der ersten Minute an da. Funkel vertraute unter anderem auf Oliver Fink, den er diesmal von Anfang an brachte. Hingegen saß Kasim Adams noch nicht einmal auf der Ersatzbank. Ihm war ein schwerer (Leichtsinns-)Fehler vor dem 0:1 in Augsburg unterlaufen. Dort saßen auch zwei andere Sommerzugänge, Lewis Baker und Bernard Tekpetey. Während Matthias Zimmermann trotz Mittelhandbruch spielen konnte, war Marcel Sobottka (Nach seinem Nasenbeinbruch) nicht mit im Kader. Auf der linken Seite verteidigte Markus Suttner für Niko Gießelmann.

Und Fortuna begann mit viel Dampf, spielte nach drei Minuten bereits die zweite Ecke heraus und ging auch ein gewisses Risiko direkt von Anfang an. Das Feuer brannte jedenfalls von der ersten Minute.

Das galt endlich auch mal für Dawid Kownacki, der die ersten guten Chancen für die Fortuna hatte. In der 20. Minute hätte er allerdings bei seiner zweiten Gelegenheit aus acht Metern treffen müssen. Berlins Torhüter Rafal Gikiewicz konnte den Ball noch abwehren. Die Berliner spielten ruhig und warteten geduldig auf ihre Chance, verloren allerdings in der Vorwärtsbewegung einige Bälle, weil die Fortunen in den Zweikämpfen sehr energisch zur Sache gingen.

Nach 25 Minuten hatten sich die Gäste besser auf die Spielweise der Düsseldorfer eingestellt und konnten die Partie besser kontrollieren. Das Funkel-Team kam zu mehreren Schüssen aus der Distanz, die aber das Tor der Union weit verfehlten. Da musste schon Rouwen Hennings antreten. In der 38. Minute traf er fast vom rechten Strafraum-Eck nach Kopfball-Anspiel von Oliver Fink in den linken Winkel des Berliner Tores zum 1:0. Der herrliche Treffer wurde entsprechend gefeiert — auf dem Platz und den Rängen. Und Fortuna machte so weiter, aber auch die Berliner reagierten und versuchten das Spiel mehr nach vorne zu verlagern.

Zwar gingen die Gastgeber mit 1:0 in die Pause, doch lange hielt der Vorsprung im zweiten Durchgang nicht. Erneut kassierte die Fortuna einen Gegentreffer nach einer Ecke. Michael Parensen reagierte nach einer unübersichtlichen Aktion am schnellsten und beförderte den Ball zum1:1 ins Tor von Zack Steffen im Fortuna-Gehäuse. Erneut hatte der US-Amerikaner nicht den Mut aufgebracht, den hohen Ball abzufangen.

Der Schreck war den in weiß und rot gekleideten Fortunen deutlich anzumerken. Sie benötigten ein paar Minuten, um sich wieder frei zu spielen. Mit großem Kampf gelang dies. Doch spielerisch fehlte es in einigen Szenen, so das die Berliner immer wieder dazwischen gehen konnten. Langsam machte sich auch der Kräfteverschleiß bei der Fortuna bemerkbar, es schlichen sich einige Flüchtigkeitsfehler ein. Und die Berliner kamen nun auch zu mehr Spielanteilen und auch Trogelegenheiten, sie hatten auch mit der Einwevchslung von Anthony Ujah auf zwei echte Spitzen umgestellt.

Langsam lief den Gastgebern die Zeit davon. Sie drängten zwar weiterhin auf den Siegtreffer, aber die Angriffe waren durchschaubar und nicht druckvoll genug. So lief alles auf ein 1:1 hinaus. Und dann war die 90. Minute angebrochen. Erik Thommy zog einfach mal aus 25 Metern ab - und traf den linken Innenpfosten. Zur Verblüffung aller sprang der Ball ins Tor - zum frenetisch umjubelten 2:1-Erfolg.

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