Bundesliga Fortuna Düsseldorf überrollt Gladbach - in 16 Minuten

Düsseldorf · Vor 52 500 Zuschauern in der ausverkauften Arena hat Fortuna Düsseldorf die Fans zum Staunen gebracht. In wenigen Minuten überrollten sie die Gäste aus Gladbach.

 Der Düsseldorfer Kevin Stöger (M) feiert sein Tor zum 2:0.

Der Düsseldorfer Kevin Stöger (M) feiert sein Tor zum 2:0.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Nach 16 Minuten war aus der Fankurve ein „wir wollen euch kämpfen sehen“ zu hören. Doch es war nicht etwa die Südtribüne in der mit 52 500 Zuschauern vollbesetzten Arena, die ihren Unmut über die Darbietung der eigenen Mannschaft auf diese Art zum Ausdruck brachte. Die mitgereisten Anhänger aus Mönchengladbach staunten über die dilettantische Abwehrarbeit ihrer Lieblinge auf dem frisch verlegten Rasen. Auf der anderen Seite staunten die Fans von Fortuna Düsseldorf über die Effektivität ihrer Mannschaft und den Zwischenstand von 3:0 an diesem 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Am Ende hieß es 3:1, der zehnte Saisonsieg für die Fortuna.

Dabei hatte das Derby zwischen dem Tabellenzwölften und –vierten eigentlich so begonnen, wie dies zu erwarten war. Die Gäste vom Niederrhein in Ballbesitz und um frühe Kontrolle bemüht, die Fortuna auf Konter lauernd. Drei davon gab es in jenen erstaunlichen 16 Minuten – alle drei führten zu Toren. Rouwen Hennings (6.) nutzte nach Zuspiel von Benito Raman einen Fehler von Nationalspieler Matthias Ginter zur Führung. Fünf Zeigerumdrehungen später legte Kevin Stöger mit seinem ersten Pflichtspieltor im Trikot der Rot-Weißen nach, wiederum nach Vorarbeit Ramans.

Gladbachs Übungsleiter Dieter Hecking, nach Düsseldorfs Friedhelm Funkel der Bundesliga-Trainer mit der zweitmeisten Erfahrung, nahm den frühen Zwei-Tore-Rückstand an der Seitenlinie beinahe regungslos zur Kenntnis. Die Reaktion des Champions-League-Anwärters lieferte ein ehemaliger Düsseldorfer. Florian Neuhaus, in der vergangenen Saison von der Borussia an die Fortuna ausgeliehen, traf mit dem ersten gefährlichen Abschluss der „Fohlen“ die Querlatte (13.).

Bei den einen funktionierte wenig bis gar nichts, bei den anderen beinahe alles. Prompt schlug es auf der Gegenseite wieder ein. Der kaum zu bändigende Belgier Raman bereitete diesmal über die linke Angriffsseite vor, Hennings setzte sich gegen den wie einen Hilfsschüler wirkenden Nico Elvedi durch und überwand den bemitleidenswerten Yann Sommer im Gladbacher Tor zum 3:0. An den Verhältnissen änderte sich in der Folge nichts. Die Borussia versuchte das Spiel zu machen, die Fortuna konterte. Oliver Fink (23.) verpasste das 4:0, Lars Stindl (41.) den Anschlusstreffer.

Düsseldorf und Gladbach im Niederrhein-Derby - Die besten Fotos
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Foto: dpa/Federico Gambarini

Ayhan und Bodzek müssen angeschlagen raus

In und um die Sechzehnmeterräume wurde es im zweiten Durchgang deutlich ruhiger. Dafür wurde die Partie etwas ruppiger. Eine harte Grätsche hier, ein Revanchefoul dort. Schiedsrichter Tobias Stieler hatte deutlich mehr zu tun und musste nach 62 Minuten dann auch auf Funkel einreden, der sich an der Seitenlinie zu sehr echauffiert hatte. Leicht getrübt wurde die Düsseldorfer Freude durch zwei Blessuren, die zu Wechseln führten. Innenverteidiger Kaan Ayhan musste mit muskulären Problemen kurz nach Wiederbeginn vom Platz, etwas später ging es auch für Mittelfeldspieler Adam Bodzek nach einem Ellbogenstoß von Alassane Plea und der dabei erlittenen Platzwunde nicht weiter.

Mönchengladbach war mit dem Mute der Verzweiflung um den Anschlusstreffer bemüht. Der eingewechselte Denis Zakaria überwand Fortuna-Schlussmann Michael Rensing sieben Minuten vor dem Ende. Mehr gelang den Gästen aber nicht mehr. Am Ende jubelten die Düsseldorfer über die Punkte 32, 33 und 34, die den Aufsteiger dem großen Ziel Klassenerhalt wieder ein großes Stück näher bringen.

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