Trotz dreifacher Profi-Unterstützung U23 verliert 1:3 in Wiedenbrück

Wiedenbrück · Der Regionalligist leistete sich in Ostwestfalen zu viele individuelle Fehler.

Nico Michaty ist Trainer der Düsseldorfer U23.

Nico Michaty ist Trainer der Düsseldorfer U23.

Foto: Frederic Scheidemann

Die denkwürdige 2:3-Pleite von Fortunas Regionalliga bei der SG Wattenscheid wirkte auf diversen Ebenen nach. Vor dem Rückrundenauftakt beim SC Wiedenbrück forderte Nico Machaty deshalb: „Wir müssen über 90, 95 Minuten sehr konsequent, konzentriert und seriös auftreten, um die weite Heimfahrt mit etwas Zählbarem anzutreten.“ Die Worte ihres Trainers füllten die Flingerner aber kaum mit Inhalt, und deshalb verloren sie am Samstag das erste Spiel der Rückrunde in Ostwestfalen mit 1:3. Konsequent waren sie im Angriff erneut nicht, konzentriert in der Defensive gerade vor den Gegentoren ebenso wenig.

Ob die Düsseldorfer über den erwarteten Einsatz von Benjamin Böckle und Takashi Uchino hinaus weitere Unterstützung durch die Profis erhalten würde, war im Vorfeld eine der wichtigsten Fragen. Zumal, da Routinier Adam Bodzek und Vizekapitän Mert Göckan gelbgesperrt fehlten. Und tatsächlich: Auch Kwadwo Baah, die Leihgabe vom englischen Zweitligisten FC Watford, hatte die Reise nach Ostwestfalen mit angetreten. Der gebürtige Stuttgarter startete auf der linken Außenbahn, wechselte aber schon nach kurzer Zeit in die Sturmspitze.

Auch vor der dritten Chance
hatte Baah seine Füße im Spiel

Und er war direkt an den ersten beiden gefährlichen Torannäherungen der Rot-Weißen beteiligt. Erst leitete Baah den Ball geschickt zu Nicolas Hirschberger weiter, bevor Letzterer in der folgenden Eins-gegen-eins-Situation an Wiedenbrücks Torwart Marcel Hölscher scheiterte. Anschließend bediente Tom Geerkens den 19-Jährigen, dessen Abschluss allerdings nicht im Netz landete. Auch vor der dritten Chance – es war die größte – hatte Baah seine Füße im Spiel: Stark tankte er sich durch den Strafraum, legte quer und fand Ephraim Kalonji, der aber ebenfalls scheiterte.

Das größte Problem: In der Zwischenzeit waren die Ostwestfalen in Führung gegangen. Nach einem Ballverlust von Uchino an der Strafraumkante rannte Phillip Aboagye in Kingsley Marcinek hinein, hob filmreif ab und bekam einen Strafstoß zugesprochen. Offenbar war tatsächlich ein Kontakt vorhanden, aufgrund der Flugeinlage mutete der Pfiff jedoch zweifelhaft an. Hendrik Lohmar störte das nicht; der ehemalige U23-Akteur trat an und erzielte das 1:0 für Wiedenbrück. Die Michaty-Elf blieb trotzdem das aktivere Team, fand auf dem Regionalliga-unwürdigen Rasen im Jahnstadion aber kaum offensive Lösungen.

Während die Hausherren zuvor sehr zurückhaltend nach vorne gespielt hatten, kamen sie druckvoll aus der Kabine – zum Leidwesen der Gäste, die nicht gut genug verteidigten. Benedikt Zahn legte die Kugel von der Grundlinie zurück auf Bahattin Karahan, und schon lagen die Rot-Weißen mit zwei Toren hinten. Eine Reaktion? Alle mitgereisten Fortuna-Fans suchten sie vergeblich. Den ersten Schuss auf den Kasten der Wiedenbrücker in der zweiten Hälfte gab Baah ab, als sie schon eine Viertelstunde alt war. Auch anschließend fiel der Treffer weiterhin nur auf einer Seite – und wieder trug Uchino eine beträchtliche Mitschuld. Auf Höhe der Mittellinie verlor der Japaner den Ball, die Restverteidigung war zu löchrig und Aboagye blieb eiskalt. Dass die „Zwote“ zehn Minuten vor Schluss dank eines verwandelten Strafstoßes von Kalonji doch noch traf, half ihr nicht. Es blieb beim 1:3.

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