Aufstiegskampf spitzt sich zu Fortunas Restprogramm bietet eine große Chance

Düsseldorf · Die Zweite Liga biegt langsam, aber sicher auf die Zielgerade. Unsere Redaktion gibt einen Überblick, welche Spiele auf die sieben bestplatzierten Teams in der Tabelle noch warten.

Düsseldorfs Innenverteidiger Christoph Klarer (m.) wird von Spielern des FC St. Pauli bedrängt. Die Hamburger gehören zu Fortunas größten Gegnern im Aufstiegskampf.

Düsseldorfs Innenverteidiger Christoph Klarer (m.) wird von Spielern des FC St. Pauli bedrängt. Die Hamburger gehören zu Fortunas größten Gegnern im Aufstiegskampf.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Neun Spiele stehen noch aus, 27 Punkte sind zu vergeben – entschieden ist der Aufstiegskampf in der Zweiten Liga aus diesem Grund lange noch nicht. Doch schon am Wochenende könnte eine Vorentscheidung fallen, sollte Fortuna ihr Heimspiel gegen den Hamburger SV verlieren. Und selbst ein Remis würde die Ausgangslage erheblich verschlechtern. Nur mit einem Sieg könnte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune noch einmal auf vier Zähler an den HSV und Relegationsplatz drei heranschieben. Allerdings haben die Rot-Weißen selbst einen im Formhoch befindlichen Verfolger im Nacken sitzen: den FC St. Pauli. Ob auch das zweite Team aus der Hansestadt ein ernsthaftes Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden kann, entscheidet sich in den kommenden Tagen und Wochen. Wir nehmen die spannende Konstellation zum Anlass, um das Restprogramm der besten sieben Zweitliga-Mannschaften unter die Lupe zu nehmen.

SV Darmstadt 98 (52 Punkte)

Der Tabellenführer aus Hessen trifft an den übrigen Spieltagen noch auf drei potenzielle Konkurrenten um den Aufstieg: den SC Paderborn, Fortuna und St. Pauli. Ansonsten warten ausschließlich Teams auf den Spitzenreiter, die sich im Mittelfeld des Klassements bewegen. Ob das ein Vorteil ist, weil es für den Großteil dieser Gegner vermutlich um nicht mehr viel gehen wird, oder ein Nachteil, weil diese aus demselben Grund befreit aufspielen können, wird sich zeigen.

1. FC Heidenheim (50)

In den nächsten beiden Partien kann die Truppe von Zweitliga-Trainerlegende Frank Schmidt einige Weichen stellen: Da geht es zum 1. FC Kaiserslautern, bevor die Himmelsstürmer von St. Pauli auf die Ostalb kommen. Sollte Heidenheim beides gewinnen, schiene der Weg in die Bundesliga machbar. Danach warten mit Ausnahme von Paderborn nur noch Mittelfeldteams und Abstiegskandidaten. Keine Frage, der FCH ist in dieser Saison ein heißer Tipp.

Hamburger SV (49)

Der ehemalige Bundesliga-Dino unternimmt schon den fünften Anlauf, um in die Beletage des deutschen Fußballs zurückzukehren. Ob es diesmal klappt, scheint aufgrund der Darbietungen in den vergangenen Wochen ungewisser denn je. Und auch das Restprogramm lässt sich wohl nicht im Vorbeigehen lösen. Neben dem Fortuna-Kracher muss sich sich die Mannschaft von Trainer Tim Walter noch mit Kaiserslautern, St. Pauli und Paderborn auseinandersetzen. Sollte der Trend in der nahen Zukunft weiter nach unten zeigen, dürfte es ungemütlich werden an der Elbe.

Fortuna (42)

Die Düsseldorfer haben nur noch eine Chance – und zwar eine ganz große Erfolgsserie zu starten. Aber wer wollte jetzt schon behaupten, dass es eine solche nicht geben könne? Natürlich müssten sie den alten Zopf abschneiden, Duelle mit Spitzenteams nicht gewinnen zu können, denn davon kommen noch vier (Hamburg, Darmstadt, St. Pauli und Kaiserslautern).

Das Restprogramm ist damit eines der schwersten aller sieben Kandidaten, aber die große Chance darin ist: Jeder Sieg in einem direkten Duell hilft doppelt weiter.

FC St. Pauli (41)

Die Mannschaft der Stunde ist nicht aufzuhalten. All ihre acht Partien in diesem Jahr haben die Kiezkicker gewonnen und das Feld mächtig von hinten aufgerollt. Allerdings ist das restliche Programm mindestens so anspruchsvoll wie das von Fortuna und vom Hamburger SV. Auch, weil St. Pauli eben noch gegen jene beiden Konkurrenten spielt. Hinzu kommen die Duelle mit den Erstplatzierten aus Darmstadt und Heidenheim.

SC Paderborn (40)

Sind die Ostwestfalen tatsächlich noch ein Aufstiegsaspirant? Von der aktuellen Formentwicklung her nicht zwingend, dafür waren zwei Punkte aus den jüngsten vier Spielen einfach zu wenig. Und jetzt geht es in jedem Spiel um richtig viel, denn Gegner des Kwasniok-Teams sind entweder Aufstiegs- (Darmstadt, Heidenheim, HSV) oder Abstiegskandidaten. Keine Zeit zum Zurücklehnen also in Paderborn.

1. FC Kaiserslautern (39)

Zuletzt lief es nicht mehr sonderlich rund für das Überraschungsteam der Saison. Nur eines der vergangenen sechs Spiele gewannen die „Roten Teufel“ – und drei der Top-vier-Teams warten noch: Heidenheim, der Hamburger SV und eben Fortuna. Letztere Begegnung steigt zum Saisonfinale. Bis dahin kann noch so einiges passieren.

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