Nach Pokal-Aus in Hannover Fortunas Pokal-Pleite: So geht Trainer Preußer mit Wut der Fans um

Düsseldorf · Schon wieder in der zweiten Runde aus dem Pokal rausgeflogen – die Pleite in Hannover hat Spuren hinterlassen.

Hannovers Maximillian Beier (l.), hier gegen Fortunas Jakub Piotrowski war nicht zu stoppen. Hier trifft zum 2:0. Später legte er das 3:0 nach.

Hannovers Maximillian Beier (l.), hier gegen Fortunas Jakub Piotrowski war nicht zu stoppen. Hier trifft zum 2:0. Später legte er das 3:0 nach.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Zunächst waren es nur ein paar einzelne Rufe. Doch der Chor der Unzufriedenen im Gästeblock in der Hannoveraner Arena wurde immer lauter und gipfelte bereits in der ersten Halbzeit mit dem Skandieren des Fußball-Klassikers: „Wir wollen euch kämpfen sehen.“ Der erfreute sich solch trauriger Beliebtheit, dass er nach dem Spiel noch einmal in einer Zugabe der versammelten Mannschaft entgegengeschmettert wurde.

Der Frust saß tief. Bei allen Beteiligten. Die Fans waren sauer über das zum Teil blutleere Auftreten ihrer Mannschaft, die noch am vergangenen Samstag beim 3:1 gegen den Karlsruher SC den Anschein erweckt hatte, endlich auf einem besseren Weg zu sein. Doch man wurde von Fortuna einmal mehr darin bestätigt, sich bei diesem Verein nur darauf verlassen zu können, dass nichts sicher ist.

Sebastian Kerk (30. Minute) und Maximilian Beier mit einem späten Doppelschlag (90.+2/90.+5) schossen vor 11 300 Zuschauern die Treffer für die zuletzt kriselnde Mannschaft von Trainer Jan Zimmermann. Die in der Offensive in dieser Saison bislang oft harmlosen Gastgeber mussten bereits vor dem Anpfiff den ersten Rückschlag einstecken: Stürmer Lukas Hinterseer verletzte sich beim Aufwärmen. Für ihn kam Linton Maina.

Trainer Preußer verwendet Begriff „genervt“ fünf Mal

Da auch die Rheinländer zunächst auf Torjäger Rouwen Hennings verzichteten, dauerte es eine halbe Stunde bis zu ersten Gelegenheit. Eine schöne Kombination schloss Kerk dann allerdings überlegt mit einem Schuss ins lange Eck zur 1:0-Führung ab. Danach legte Fortuna einen Gang zu, mehr aber auch nicht. Entsprechend enttäuscht wirkte auch Christian Preußer in seiner ersten Aufarbeitung der Geschehnisse. In der Pressekonferenz nach dem Spiel verwendete der Trainer insgesamt fünf Mal den Begriff „genervt“, um zu beschreiben, wie sehr ihn das Erlebte angefressen hatte. Die Kritik der Fans aus dem Gästeblock will er nach eigenem Bekunden während der Partie nicht wahrgenommen haben. Darauf angesprochen, sagte der 37-Jährige: „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das so nicht wahrgenommen habe. Es war ein weites Rund, da hört man nicht alles, was gesungen und gesagt wird. Aber ganz unrecht haben sie nicht, dass wir einfach zu wenig Zweikämpfe gewonnen haben – das trifft es dann schon. Insbesondere in der ersten Halbzeit, zweite Halbzeit war es dann besser.“

Direkt nach der Partie war die Mannschaft in der Nacht mit dem Bus nach Düsseldorf zurückgereist. „Wir nutzen die Zeit, um gleich in die Videoanalyse einzusteigen und das Spiel aufzuarbeiten“, sagte Preußer. „Dann geht aber auch schon wieder der Blick nach vorne.“ Am Sonntag gastiert Fortuna Düsseldorf bei Aufsteiger Hansa Rostock. 

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