Düsseldorfs Erfolgstrainer Thioune gibt sich nicht zufrieden

Düsseldorf · Trainer Daniel Thioune geht mit Ehrgeiz voran. Das verlangt er auch von seiner Elf.

 Fortunas Cheftrainer Daniel Thioune.

Fortunas Cheftrainer Daniel Thioune.

Foto: Frederic Scheidemann

(pab) Für Daniel Thioune waren die Monate vor seinem Dienstantritt bei Fortuna sicher nicht leicht. Er musste erst einmal verkraften, dass der Hamburger SV seine nähere Zukunft ohne den 47-jährigen Trainer angehen wollte. Doch Thioune ließ sich davon nicht unterkriegen. Und ist mittlerweile mit seinem neuen Klub in die Erfolgsspur zurückgekehrt. „Das ist meine Lebensgeschichte: Ich bin sehr häufig wieder aufgestanden. Ich sehe es als Chance. Ich hatte es verdient, in Hamburg zu arbeiten und jetzt habe ich es mir verdient, in Düsseldorf zu arbeiten”, erklärt der Trainer im Interview mit der „Bild“.

In Düsseldorf hat sich der sportliche Werdegang seit seinem Amtsantritt um nahezu 180 Grad gewendet. Unter Vorgänger Christian Preußer ließ die Mannschaft häufig sehr viel vermissen. Nicht umsonst befand man sich nach 21 Spielen auf Relegationsplatz 16. Unter Thioune befindet sich der Verein wieder im Aufwind. Seine Bilanz: zwölf Punkte nach sechs Partien. „Ich war sehr überrascht, wie schnell die Energie von der Mannschaft auf den Rasen gebracht wurde. Das lässt sich sogar anhand der Sprints und intensiven Läufe messen“, merkt Thioune an. „Häufig werden Stürmer ausschließlich an Toren gemessen. Emmanuel Iyoha war beispielsweise der zweikampfstärkste Spieler gegen Paderborn auf dem Platz. Der ist Stürmer! Das ist richtig geil! Er kann verteidigen, rennen, Fußball spielen. Jetzt müssen wir es noch etwas kanalisieren bei ihm. Oder Chris Klarer – mit dem in einer Dreierkette kann man auch gut spielen. Aber in der jetzigen Situation verlasse ich mich auf unser System mit Viererkette. Andre Hoffmann und Jordy de Wijs machen es aktuell sehr gut.”

Doch was hat der Trainer in den vergangenen eineinhalb Monaten denn wirklich verändert? „Ich habe viel eingebracht: Normalität, Stabilität, Intensität, daraus muss Identität erwachen. Das ist ein längerer Prozess“, erklärt er. „Die Mannschaft ist offen und geht auf mich ein. Und vor 30 000 Zuschauern ist es auch toll. Mein Sohn hat mir vor ein paar Wochen gezeigt, dass die Fans hier ein Lied auf meine Person gemacht haben. Nicht, dass ich es brauche – aber da habe ich festgestellt: Ganz so viel falsch habe ich hier nicht gemacht. Aber wir sind noch lange nicht am Ende. Das gegen Hamburg fühlte sich schon richtig gut an. Da habe ich den Jungs gesagt: Ich stand in der richtigen Kabine!”

Zufrieden ist Thioune aber noch lange nicht. Darf er auch nicht, schließlich befindet sich Fortuna weiterhin mitten im Abstiegskampf der Zweiten Liga. Selbstzufriedenheit ist da definitiv nicht angebracht. „Ich will hier keine Wohlfühloase. Ich will weiterkommen, mich entwickeln und nicht damit zufrieden sein, was ist – und das erwarte ich auch von jedem Spieler“, sagt er daher. „Keiner soll sich hier nur wohlfühlen, weil es so schön ist, am Rhein zu sitzen oder hier zu wohnen. Ich will, dass sie hier sind, um das Ganze auf das nächste Level zu bringen.“

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