Fußball-Bundesliga Wie Fortuna Düsseldorf die Liga beeindruckt

Düsseldorf · Das Team von Friedhelm Funkel nutzt die Müdigkeit des Gegners gnadenlos aus. Rouwen Hennings erklärt, welche Absprache zu seinem Treffer führte.

Mit einer Energieleistung verwandelt Rouwen Hennings (fliegend) eine Karaman-Flanke zum 3:1 gegen Werder Bremen.

Mit einer Energieleistung verwandelt Rouwen Hennings (fliegend) eine Karaman-Flanke zum 3:1 gegen Werder Bremen.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Das musste selbst Bremens Trainer Florian Kohfeldt eingestehen: „Fortuna war die bessere Mansnchaft und hat verdient gewonnen.“ Das Rezept wie die Mannschaft von Friedhelm Funkel den Gegner „bearbeiten“ musste, war allen spätestens nach 46 Sekunden und dem frühen 1:0 der Gastgeber klar. „Wir wussten, dass der Gegner moralisch angeschlagen und körperlich müde sein würde“, sagte Fortunas Abwehrspieler Andre Hoffmann. Also hatten die Fortunen sofort größtmöglichstes Tempo angeschlagen, um den Gegner müde zu machen. „Dass das 1:0 so früh fällt, hat uns natürlich in die Karten gespielt“, ergänzte Kaan Ayhan. Dieses Tor streute Salz in die offenen Wunden der Bremer, die auch danach zunächst große Probleme mit der Angriffswucht des Gegners hatten.

„Am Freitag habe ich ja noch öffentlich gesagt, dass die bittere Bremer Niederlage gegen die Bayern mit dem völlig unberechtigten Elfmeter keine Auswirkungen auf unser Aufeinandertreffen haben würde“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Das habe ich bewusst so gesagt“. Daran geglaubt, habe er aber nicht, sondern die Mannschaft angewiesen, dass diese die Müdigkeit des Gegners ausnutzen müsse. Werders Spieler kämpften, hatten wohl auch genug Kraft, aber ihnen fehlte deutlich die geistige Frische, um gegen einen entfesselt aufspielenden Gegner die ersten 60 Minuten mithalten zu können. Das Tor zum 2:0 unterstrich dies, als Kenan Karaman sich allein auf den Weg machte, Geschichte zu schreiben.

Aber Fortuna wäre nicht Fortuna, wenn sie ein solches Spiel nicht noch einmal spannend gemacht hätte. „Ja, ich muss zugeben, da kam ich zu spät, es war ein klarer Elfmeter“, sagte Ayhan. Davy Klaassen stürzte und der Schiedsrichter brauchte überraschenderweise den Videobeweis.

Das Tor von Rouwen Hennings war im Training abgesprochen worden

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Foto: dpa/Marius Becker

Der Niederländer stand dann, nachdem er mit einer zunächst versorgten Kopfwunde wieder zurückgekehrt war, als Startpunkt für das 3:1 der Fortuna, die erneut schnell schaltete. Nach dem Ballverlust des Bremers schalteten Dodi Kukebakio und Dawid Kownacki schnell um. Karaman flankte, und Rouwen Hennings war mit dem Tor zur Stelle.

„Kenan hatte mir im Training erklärt, wenn er dann mal von außen kommt, soll ich auf den kurzen Pfosten laufen“ erklärte Hennings. „Das habe ich gemacht, mein Gegenspieler reagierte zu spät, und dann musste ich nur noch den Fuß hinhalten.“ Diesem Tor folgte das 4:1 und danach nicht etwa ein ruhiger Ausklang dieses Spiels. „Wir hatten noch einige Lücken“, sagte Markus Suttner, der das 4:1 mit seinem ersten Tor für die Fortuna erzielt hatte. Mindestens dreimal hatten die Bremer die Chance zu verkürzen. Entweder verhinderte das der sehr gut aufgelegte Michael Rensing im Tor der Fortuna, oder in letzter Sekunde wurde dem freien Gegenspieler noch der Ball vom Fuß stiebitzt.

Es war ein spektakulärer Nachmittag in der Arena, der den Zuschauern großen Spaß bereitet hat. Zurecht wurden Spieler und Trainer nach den 90 Minuten gefeiert. Schade, dass das letzte Spiel nicht mehr als 52 500 Zuschauern Platz bietet. Ein großes Dankeschön für diese Saison hat sich die Mannschaft inzwischen mehr als verdient.

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