Fußball-Bundesliga Fortuna nicht für ihren Aufwand belohnt

FUSSBALL Trainer Friedhelm Funkel bemängelt bei seiner Mannschaft fehlende Cleverness. Für solche Gegner wie Schalke sei sie nicht abgebrüht genug.

 Das Ambiente stimmte auf den Rängen in der Arena mit der großen Choreo der Fans.

Das Ambiente stimmte auf den Rängen in der Arena mit der großen Choreo der Fans.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Die Atmosphäre war großartig, die Stimmung in der Arena hätte nach einer spektakulären Choero der Fans kaum besser sein können. Und der Gegner war mit dem Vizemeister Schalke 04 kaum zu toppen. Wenn es jetzt noch mit einem frühen Tor für die Fortuna losgegangen wäre, was möglich war, hätte einem echten Düsseldorfer Fußball-Feiertag kaum noch etwas im Wege gestanden. Am Ende stand es 0:2 gegen Fortuna.

Wie nach den vergangenen drei Spielen, die nach einem ähnlichen Muster abgelaufen waren, trat ein frustrierter Erich Rutemöller vor die Mikrofone in der Mixed-Zone. „Ich möchte einfach mal wieder ein Spiel sehen, in dem wir in Führung gehen“, sagte der Sportvorstand der Fortuna. „Was dann dabei rauskommen kann, haben wir beim 2:1-Sieggegen Hoffenheim gezeigt. Es macht mich einfach verrückt, dass die Jungs nicht für ihren Aufwand belohnt werden.“ Das bestätigte auch Friedhelm Funkel, der vom sechsten guten Spiel seiner Mannschaft nach sieben Spieltagen sprach. „Abgebrühte, clevere Mannschaften machen aus der ersten klaren Chance auch ein Tor. Das sind wir noch nicht“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Wir müssen viel, viel lernen. Das ist einfach so, dass wir zwar gut in der Liga angekommen, aber in manchen Situationen noch zu unerfahren, zu verhalten und zu naiv sind“. Aber auch im Abwehrverhalten fehlt in den entscheidenden Situationen nicht nur der Zugriff, sondern nach Funkels Meinung zudem noch die Cleverness.

Funkel glaubt nicht an ein aufkommendes Stimmungs-Tief

Für den Trainer war wichtig, dass sich seine Mannschaft wieder ganz anders als in Nürnberg präsentiert hat. „Wir waren direkt spielbestimmend. Aber um solche Spiele dann auch zu gewinnen, musst du Tore erzielen“, sagte Funkel, der auf Dodi Lukebakio verzeichtet hatte, weil dieser zu spät zur Besprechung erschienen war. „Da kommt nichts mehr nach, aber wahrscheinlich hätte er sowieso nicht gespielt, weil er für sein Spiel mehr Platz benötigt.“

Einen Rückschlag oder einen Stimmungstief erwartet Fortunas Cheftrainer bei seiner Mannschaft nicht. „Es ist ja nichts Dramatisches passiert. Wir stehen da, wo wir erwartet wurden“, sagte der 64-Jährige. Für ihn sei es wichtig zu sehen, dass seine Mannschaft Spiele mitgestalten kann und mit offensiven Aktionen die Gegner auch in Schwierigkeiten bringen könne. Das Trainerteam werde dafür sorgen, dass die Mannschaft weiter gut spielen wird. „Die Jungs haben keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen.“ Überraschend sei doch, wie gut seine Mannschaft spielerisch mitgehalten habe und zudem noch alles in die Waagschale geworfen habe.

Auch Erich Rutemöller glaubt an die Mannschaft. „Die Spieler merken ja, dass es geht. Fortuna wird nicht vorgeführt. Dass drei Niederlagen in Folge nicht für gute Laune sorgen, ist ja wohl klar. Jetzt haben wir aber wieder zwei Wochen Zeit, um an den Schwächen zu arbeiten.“ Die Sorge, dass die Fortuna den bisher unglücklich vergebenen Punkten später noch einmal hinterhertrauern werde, hat weder Sportvorstand Erich Rutemöller noch Trainer Friedhelm Funkel.

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