Fortuna Düsseldorf Pfannenstiel kann für die Bundesliga planen

Düsseldorf · Zwölf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz – bei der Fortuna können die Vorbereitungen auf die Bundesliga-Saison 2019/20 beginnen.

 Sportvorstand Lutz Pfannenstiel (l) und Trainer Trainer Friedhelm Funkel können zufrieden sein mit den vergangenen Wochen.

Sportvorstand Lutz Pfannenstiel (l) und Trainer Trainer Friedhelm Funkel können zufrieden sein mit den vergangenen Wochen.

Foto: dpa/Marius Becker

Es ist nicht lange her, da wären sie bei Fortuna Düsseldorf einem „Endspiel“ um den Klassenerhalt am 34. Spieltag nicht abgeneigt gewesen. Anfang Dezember war das, die Fortuna stand auf dem letzten Platz der Fußball-Bundesliga, die Aussichten waren entsprechend düster.

Monate später also eine letzte Chance auf das große Ziel haben? Gegen die ebenfalls nicht gerade überragenden 96er aus Hannover? Zu Hause mit den Fans im Rücken? Cheftrainer Friedhelm Funkel wäre ohne Zweifel einverstanden gewesen. Schließlich wurde dem Aufsteiger bereits im Sommer von nur wenigen Experten zugetraut, die Saison über dem ominösen Strich beenden zu können. Und dann, nach nur neun Punkten aus 14 Spielen, schienen sich all die bösen Vorahnungen zu bewahrheiten.

Nun — sechs Siege aus den folgenden neun Spielen später — sieht das anders aus: Mit 28 Punkten aus 23 Partien scheint ein „Endspiel“ extrem unwahrscheinlich. Aufgrund der zwölf Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz möchte es bei der Fortuna ohnehin niemand mehr so weit kommen lassen.

Sportvorstand denkt nicht mehr an die 2 Liga

Also wurde Lutz Pfannenstiel nach dem 2:1 über Nürnberg gefragt, ob er jetzt mit der Planung für die zweite Bundesliga-Saison in Folge beginnen könne. „Wir können uns orientieren, trotzdem müssen wir noch für alles gewappnet sein. Von der Arbeit her macht es das nicht einfacher oder schwerer“, sagte der Sportvorstand und mahnte trotz der erfreulichen Zwischenbilanz: „Es sind noch viele Punkte zu vergeben. Alles ist möglich, und so müssen wir die Spiele angehen.“

Natürlich ist Pfannenstiel — wie seine Kollegen in den anderen Vereinen — längst mit der Kaderplanung für 2019/20 beschäftigt. Und man darf davon ausgehen, dass er sich kaum noch mit der 2. Liga beschäftigt. Offene Fragen gibt es ohnehin genug. Die Verträge von älteren Stützen wie Michael Rensing, Adam Bodzek und Oliver Fink laufen aus.

Sechs Leihspieler stehen im Kader

Zudem steht mit den Verteidigern Marcin Kaminski und Markus Suttner, den Mittelfeldspielern Aymen Barkok und Takashi Usami sowie den Stürmern Dawid Kownacki und Dodi Lukebakio ein halbes Dutzend Leihspieler im Team. Mit den verliehenen Profis Gökhan Gül, Havard Nielsen und Emmanuel Iyoha gibt es zusätzliche Personalien, die geklärt werden müssen.

Gerade bei den Angreifern scheinen die Antworten klar zu sein: Nielsen und Iyoha dürften in Düsseldorf keine Zukunft haben, bei Kownacki hat der Klub eine Kauf-Option. Die gibt es bei Lukebakio nicht. Doch die Fortuna würde einen Fehler machen, wenn sie nicht alles in die Waagschale wirft, um den Belgier zumindest noch ein weiteres Jahr halten zu können.

Starke Aufsteiger erschweren die Situation

Darüber hinaus muss Pfannenstiel in allen Mannschaftsteilen für Verstärkungen sorgen. Sollte der Klassenerhalt gelingen, und sollten aus der 2. Liga der HSV und 1. FC Köln aufsteigen, kommen zwei Klubs zurück in die Bundesliga, die in jedem Fall einen höheren Spieleretat als die Fortuna haben. Und dass die Konkurrenz im Tabellenkeller noch mal so selten punktet, ist nicht zu erwarten.

Leichter wird es nächste Saison also nicht. Umso besser für den Sportvorstand, dass die Erfolge der vergangenen Wochen und Monate seine Arbeit nicht gerade erschwert haben: „Wenn man auf die Tabelle schaut, dann ist es mit Sicherheit für Spieler einfacher, mit einem Tabellenzwölften zu sprechen als mit einem Tabellen-16.“, sagt Pfannenstiel.

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