Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf: Oliver Fink denkt nicht ans Aufhören

Oliver Fink denkt auch mit 35 Jahren noch nicht ans Aufhören. Der Kapitän der Fortuna hat noch viel zu viel Spaß am Fußball, um nach der kommenden Saison aufzuhören.

Fortuna Düsseldorf: Fortuna Düsseldorf: Oliver Fink denkt nicht ans Aufhören
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Vor wenigen Tagen ist Oliver Fink 35 Jahre alt geworden. Es sind zwar ein paar graue Haare mehr geworden. Aber das lag an der abgelaufenen zuletzt noch nervlich aufreibenden Saison wohl mehr, als am gesundheitlichen Status des Fortuna-Kapitäns. Wir hatten die Gelegenheit mit Oliver Fink zu sprechen — zwischen Urlaub und dem Besuch seiner Familie und Freunden in Oberbayern.

Herr Fink, sind Sie eine Woche vor Trainingsstart bereits wieder ausreichend erholt?

Oliver Fink: Ich freue mich schon wieder auf den Ball und das Training. Andererseits reichen die Tage gar nicht aus, um die ganze Familie und all die alten Freunde zu sehen.

Wie nötig war der Urlaub denn nach dieser anstrengenden Saison?

Fink: In der ersten Woche war ich froh, etwas anderes zu sehen. Dann war der Urlaub am Meer (Kroatien) sehr entspannend, aber erstaunlich schnell habe ich Düsseldorf und den Fußball wieder vermisst.

Gibt es da auch eine besondere Spannung und Vorfreude, weil es Ihre letzte Zweitliga-Spielzeit wird?

Fink: Mal abwarten, was die Zeit bringt. Eine Abschiedstournee wird es für mich jedenfalls nicht geben. Dazu macht mir der Fußball noch viel zu viel Spaß. Und ich merke einfach, dass mein Körper da auch noch mitspielt. Denn ich muss mich jedenfalls nicht quälen, um in bester körperlicher Verfassung zu bleiben. Klar, es gibt leichte körperliche Einschränkungen, aber es bleibt für mich nun mal ein Traumjob, den ich auch noch etwas länger ausüben könnte. Die Frisur wird zum Trainingsstart dann auch wieder kürzer, so dass man die grauen Haare nicht so leicht erkennt.

Und im Urlaub haben Sie wie immer eifrig an der Fitness gearbeitet?

Fink: Wir haben wieder einen Plan vom Trainerstab mitbekommen. Ich habe auch das Bedürfnis, nach den ersten beiden Wochen Regeneration körperlich wieder in Wallung zu kommen. Die Intervallläufe zur Grundlagenausdauer sind mir so ziemlich leichtgefallen.

Das heißt, der Laktattest wird wieder eine Fink-Demonstration?

Fink: Die Kollegen werden zwar schimpfen, aber man lügt sich mit den Werten selbst in die eigene Tasche, wenn man nicht ans Limit geht und falsche Daten für die individuelle Fitness erhält.

Die ersten Verpflichtungen sind getätigt, wer muss nach Ihrer Meinung noch kommen?

Fink: Insgesamt wäre es gut, wenn wir auf jeder Position mindestens doppelt besetzt sind. Zuletzt hatten wir zu viele Spieler auf dem Platz, die zu torungefährlich waren, inklusive meiner Person. Aber ich habe da ein paar Ideen, wie zumindest ich mich da verbessern könnte.

Das Saisonziel ist nach außen offensiv verkauft worden. Was halten Sie davon?

Fink: In der Öffentlichkeit rumzuposaunen, wie gut wir sind, ist nicht mein Stil. Wenn man sich die Liga ansieht, gibt es keinen Topfavoriten. Die beiden ersten Plätze sind offener als in der vergangenen Saison. Von den 18 Clubs rechnen sich bestimmt zwölf eine Top-Platzierung aus. Wir wollen positiv überraschen und den nächsten Schritt machen. Andererseits müssen wir mal abwarten, wie die Mannschaft letztendlich aussieht. Vom Potenzial können wir noch was draufsetzen. Da sind zuletzt einige unter ihren Möglichkeiten geblieben.

Und welche taktische Aufgabe hat „Oldie“ Fink dann in der kommenden Saison?

Fink: Ich bin froh, wenn ich überhaupt auf dem Platz stehen darf. Dort sehe ich mich selbst eher als Sechser oder Achter. Um ganz vorne zu spielen, fehlt mir offensichtlich das richtige Näschen für die torgefährlichen Situationen. Zudem hatte ich in der vergangenen Saison auch in manchen Situationen nicht das Glück.

Aber Sie haben das Glück, Kapitän einer harmonischen Truppe zu sein, oder?

Fink: Da ist wirklich etwas gewachsen und ein gutes Gefühl, dass wir uns so gut verstehen. Ich hatte in der vergangenen Saison, auch in den schwierigen Phasen, immer das Gefühl, dass der Zusammenhalt innerhalb der Truppe sehr groß ist. Sonst wäre es auch nicht möglich gewesen, dass wir acht Mal nach Rückstand noch gepunktet haben. Diese Mentalität müssen wir auch in der nächsten Spielzeit wieder zeigen.

Dann sollte auch der Heimfluch kein Thema mehr sein.

Fink: Das war eigentlich nie ein Thema für uns. Aber die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspiel war schon nervig. Denn wir haben uns immer mit der gleichen Leidenschaft reingeworfen. Und das soll auch in der kommenden Spielzeit so sein.

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