Fortuna Düsseldorf : Lukebakio will oft noch zu viel
Düsseldorf Der junge Belgier steht sich noch manchmal selbst im Weg. Aber er kann auch den Unterschied in einem Spiel ausmachen — wie im Hinspiel in München.
Wenn man Dodi Lukebakio den Ball wegnimmt oder ihm sagt, dass er nicht mitspielen darf, ist das die größte Strafe, die den Belgier treffen kann. Mit diesem Wissen hat Friedhelm Funkel den Ehrgeiz des schnellen Stürmers angestachelt. „Möglicherweise wird Dodi gegen Bayern gar nicht von Anfang an spielen“, hatte er nach dem Training mehr oder weniger nebenbei erwähnt. Dass dies dem Belgier irgendwie zugetragen wird, davon ist Funkel ausgegangen. „Ich möchte unbedingt spielen“, erklärte Lukebakio. „Deshalb habe ich noch mehr im Training getan, als ich es sonst schon tue.“
Lukebakio ist ein Unterschiedsspieler. Dieser Begriff, den einst Trainer-Legende Hans Meyer besonders geprägt hat, trifft auf den 21-Jährige absolut zu. Das wissen der Trainer und seine Mannschaftskollegen. Er kann ein Spiel allein entscheiden oder in München für ein 3:3 sorgen. Ihm werden Fehler nachgesehen, doch auch er muss nach hinten arbeiten. Das funktioniert nicht immer — wie in Nürnberg (Elfmeter verursacht) oder zuletzt in Berlin, als er mit einem Fehlpass das 1:1 der Berliner unfreiwillig vorbereitete.
Erfolgreiche Stürmer müssen auch Egoisten sein, um in Situationen vor dem gegnerischen Tor nicht immer nur einen freien Mitspieler suchen zu wollen. „Ja, es stimmt. Ich war schon ein wenig enttäuscht nach dem Spiel in Berlin, weil ich drei gute Chancen hatte und nichts daraus machen konnte“, sagt er und beschreibt seine Gefühlslage. „Aber dann kam doch noch die Freude, weil wir als Mannschaft gewonnen und drei wichtige Punkte erobert haben.“