Fortuna Düsseldorf Fortuna Düsseldorf ist ein unbequemer Gegner

Düsseldorf · Eine englische Woche steht vor der Türe. Müssen die Spieler des Aufsteigers mit ihren Kräften haushalten oder reicht die Basis aus dem Sommer?

Der Belgier Dodi Lukebakio trifft kurz vor Schluss zum 2:1 Endstand per Elfmeter. Erzeigte keine Nerven und erlöste, Trainer, Mannschaft und die Fans auf der Tribüne. Foto: Christof Wolff

Der Belgier Dodi Lukebakio trifft kurz vor Schluss zum 2:1 Endstand per Elfmeter. Erzeigte keine Nerven und erlöste, Trainer, Mannschaft und die Fans auf der Tribüne. Foto: Christof Wolff

Foto: Christof Wolff

Diese Frage stellen sich wohl viele Fortuna-Fans trotz des imensen Glücksgefühls nach dem Abpfiff des Spiel gegen 1899 Hoffenheim: Kann die Mannschaft wirklich in jedem Spiel diesen großen Aufwand betreiben, ohne irgendwann für den Substanzverlust zu büßen? Nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Tobias Stieler sanken einige Profis der Fortuna auf den Rasen, lagen wie die Maikäfer auf dem Rücken und konnten nicht mehr strampeln. Die meisten Fortunen begründeten das auch mit der Erleichterung, diesen ersten Sieg in der Liga errungen zu haben.

Alfredo Morales konnte sich kaum noch bewegen, aber das war tatsächlich schnell wieder vorbei. „Wir haben eben hart gearbeitet im Sommer und eine gute Basis gelegt“, sagt Fortunas Bester, Adam Bodzek. „Aber wir müssen schauen, dass wir in den Spielen mehr Entlastung bekommen und die Bälle nicht so schnell verlieren.“ Das geht nicht nur wegen der irgendwann aufgebrauchten Kräfte schief, sondern auch dann, wenn ein Gegner cleverer als die Hoffenheimer ist und seine Chancen effektiver nutzt. „Jetzt müssen wir schauen, dass wir etwas besser nach vorne kommen, die Bälle besser halten und nicht so früh verlieren. Das Potenzial dazu ist da“, ergänzt Adam Bodzek.

Das müssen die Fortunen dann umsetzen und neben aller Leidenschaft auch klaren Kopf behalten. Kaan Ayhan hat es im Spiel zweimal mit spielerischen Lösungen versucht. Seine Mitspieler gingen aber nicht richtig darauf ein. Und so verlor der Abwehrchef zweimal unglücklich den Ball, weil er keine Anspielstationen hatte. Auch das ist noch ein Problem bei aller Laufbereitschaft. Zu oft kommen die Fortunen den Ballführenden nicht entgegen, der Pass kommt nicht an, und schon muss die Fortuna wieder umschalten und gerät ungeordnet unter Druck.

Vielleicht braucht die Fortuna auch noch Geduld, um sich an die Zustände in der Liga und an das andere, höhere Tempo zu gewöhnen. „Der Trainer hat einiges hinter sich, eine lange Vita. Wenn er sagt, wir brauchen noch ein bisschen Zeit, bis wir richtig in der Liga angekommen sind, dann werde ich ihm auch nach dem Sieg heute nicht widersprechen“, erklärt Marcel Sobottka, dem auch anzumerken ist, dass Umstellung noch nicht ganz gelungen ist.

Auch auf die Ersatzspieler kann sich Funkel verlassen

Doch es gibt auch viel Positives über Fortuna zu berichten. Der unbedingte Willen ist jederzeit sichtbar, und die große Breite des Kaders hilft ungemein. Funkel kann jeden Spieler bedenkenlos aufstellen. Ein Stammspieler des vergangenen Jahres, wie Benito Raman etwa, kommt gegen Hoffenheim noch nicht einmal als Ersatzspieler zum Einsatz. Jeder spielt eine wichtige Rolle, so sorgten auch zwei Einwechselspieler für die Entscheidung, als Kenan Karaman gefoult wurde und Dodi Lukebakio den Elfmeter verwandelte und zuvor noch mit einem Lattenschuss gescheitert war.

Wichtig ist in den Augen der Spieler und des Trainers, dass der erste Sieg nicht endlos auf sich warten ließ. Mit dieser Hypothek wäre es von Woche zu Woche schwieriger geworden. „Die Konkurrenz hat wohl jetzt gemerkt, dass man uns nicht im Vorübergehen schlagen kann“, sagt Torhüter Michael Rensing. Doch dazu muss die Fortuna weiterhin viel Aufwand betreiben. Die nächsten Heimgegner, Bayer Leverkusen und Schalke 04 verlangen ähnlichen Einsatz.

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