Einsatz in Düsseldorf Mit viel Selbstironie: Fortunas Reaktion aufs Sondertrikot des Hamburger SV

Düsseldorf/Hamburg · Weil der HSV am Freitag ein Sondertrikot tragen wird, frotzelt F95 im Netz.

Eine Szene aus 2022: Robert Glatzel (l.) gegen Florian Hartherz. 

Eine Szene aus 2022: Robert Glatzel (l.) gegen Florian Hartherz. 

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Sondertrikots und Fortuna Düsseldorf – das ist eine ganz spezielle Angelegenheit, und zwar aus mehreren Gründen. Einer davon hat etwas mit Aberglauben zu tun: Wenn der Fußball-Zweitligist ein solches Jersey herausbringt, trägt es die Mannschaft mindestens einmal in einem Pflichtspiel, um den Absatz bei den Fans ein wenig anzukurbeln.

Doch noch nie haben die Rot-Weißen eine Partie beim ersten Einsatz eines solchen Shirts gewonnen. Gegen den aktuell Tabellenzweiten 1. FC Heidenheim hätte dieser Bann jüngst gebrochen werden können, allerdings kam die Truppe von Trainer Daniel Thioune trotz teilweise großer Überlegenheit nicht über ein 1:1 hinaus.

Der zweite Grund hängt ganz konkret mit jenem Dress zusammen, den Fortuna gegen das Spitzenteam aus Baden-Württemberg getragen hat: das Paul-Janes-Sondertrikot, das der Klub anlässlich des 111. Geburtstags seiner Vereinslegende auf den Markt gebracht hatte. Weil Fortuna einen Preis von 95 Euro pro Leibchen aufgerufen hatte, waren einige Fans in den sozialen Netzwerken auf die Barrikaden gegangen.

Nun dreht sich das Rad weiter, doch diesmal sind die Düsseldorfer höchstens mittelbar beteiligt. Schließlich hat der Hamburger SV, ihr Gegner am kommenden Freitag, nun ebenfalls ein Sondertrikot entworfen – und trägt dieses ausgerechnet in der Partie bei der Fortuna am Freitag (18.30 Uhr/Arena) nach der Länderspielpause. Als die Social-Media-Abteilung der Rot-Weißen davon Wind bekam, reagierte sie humorvoll. „Sondertrikots in Düsseldorf – immer eine gute Idee“, schrieb sie auf Twitter, versehen mit einem ironisch gemeinten Emoji, das auf dem Kopf steht.

Der Hintergrund des Hamburger Jubiläumstrikots ist der 30. Geburtstag des „HSV Supporters Club“. „Drei Jahrzehnte blau-weiß-schwarze Fanorganisation mit inzwischen 66 000 Mitgliedern – das ist mehr als beeindruckend und sollte angemessen gewürdigt werden“, heißt es auf der Vereinshomepage. Und zum Design schreiben sie: „Das ,SC 30 Jahre‘-Trikot besticht im Blauton. Die weißen Nadelstreifen sorgen für einen edlen Look und den gewissen Retro-Touch. Auf der linken Brustseite, auf der normalerweise die HSV-Raute mit Meisterstern gestickt ist, thront das Logo des HSV Supporters Club. Der Nackendruck ,Love Hamburg – Hate Racism‘ rundet das besondere Design ab und setzt ein klares Statement.“

Fortunas Sondertrikots waren
von Jacques Tilly entworfen

Vielleicht kann Fortuna so am frühen Freitagabend ja beweisen, dass sie zumindest Spiele gewinnen kann, wenn nicht sie, sondern ihr Gegner in Sondertrikots antritt. Kurios übrigens: Ihre eigene schwarze Serie in besonderen Jerseys hätten die Düsseldorfer vor einem Jahr ausgerechnet gegen die Hamburger um ein Haar gebrochen. Hätte nicht HSV-Stürmer Robert Glatzel mit der letzten Aktion der Partie tief in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich erzielt – sie hätten zum allerersten Mal bei einer Spielpremiere ihrer Sondertrikots, in diesem Falle vom Düsseldorfer Künstler Jacques Tilly entworfen, gewonnen.

So ist es nun seit der ersten Auflage am 19. November 2017 mit sieben für jeden erhältlichen Spezialhemden tatsächlich noch kein einziges Mal gelungen, das erste Spiel mit diesen zu gewinnen. Los ging es damals mit den Karnevalstrikots, die die Fortunen bei ihrer 0:1-Niederlage beim FC Ingolstadt trugen. Diese erhielten dann am 2. Februar 2018 einen zweiten Einsatz, und das 1:0 gegen den SV Sandhausen nach einem Kopfballtreffer von Andre Hoffmann brachte den bis heute einzigen Sieg.

Sondertrikots und Düsseldorf – es bleibt eben eine ganz spezielle Angelegenheit. Vielleicht ja auch am 31. März.

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