Fußball-Bundesliga Fortuna Düsseldorf: Hennings’ Appetit ist noch nicht gestillt

Düsseldorf · Rouwen Hennings hat den internen Kampf um Fortunas Torjägerkanone mit Dodi Lukebakio aufgenommen. In Berlin will der 31-Jährige seinen guten Lauf fortsetzen.

 Hier zieht Rouwen Hennings kraftvoll ab. Am Samstag hat übrigens auch sein Sohn Noah (5 Jahre alt)  ein Tor für die Bambinis des SV Lohausen erzielt.

Hier zieht Rouwen Hennings kraftvoll ab. Am Samstag hat übrigens auch sein Sohn Noah (5 Jahre alt)  ein Tor für die Bambinis des SV Lohausen erzielt.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Selten wirkte Rouwen Hennings so entspannt im Interview wie in dieser Woche. Der erste Doppelpack in der Fußball-Bundesliga hat dem ältesten Stürmer im Aufgebot von Fortuna Düsseldorf unheimlich gut getan. Eine Genugtuung gegenüber den Kritikern, die ihm die Bundesliga-Tauglichkeit im Laufe der Saison bereits abgesprochen hatten, empfindet der 31-Jährige jedoch nicht. „Mir war das gar nicht so bewusst. Erst die vielen Gratulanten am Samstag haben mich darauf angesprochen, dass mir viele die Torgefährlichkeit in der Bundesliga nicht zugetraut hatten“, sagte Hennings, der in dieser Trainingswoche nach dem 3:1 im Derby gegen Gladbach von einer ausgesprochen guten Stimmung in der Mannschaft berichtete. „Es mir ziemlich egal, was die Leute sagen, ich kann mich gut einschätzen und habe meine Qualitäten.“ Er hält sich lieber an die Menschen, die für ihn relevant sind. In der Rückrunde war Hennings erfolgreicher als zuvor – er hat dreimal in Spielen getroffen, in denen er von Anfang an gespielt hat. In Hoffenheim, Schalke und gegen Gladbach war das so. Inzwischen hat er fünf Tore auf seinem Konto. Nachdem Hennings in den vergangenen Spielzeiten jeweils der beste Saison-Torschütze für seinen Klub gewesen ist, macht ihm dies derzeit Dodi Lukebakio streitig, der inzwischen acht Tore für Fortuna erzielt hat, aber auch drei Elfmeter verwandeln konnte. Beim Spiel gegen Frankfurt hatte es eine kurze Diskussion zwischen beiden Spielern wegen der Ausführung des Strafstoßes gegeben, die sich dann auflöste, als Schiedsrichter Hartmann den Elfmeter nach Videostudium zurückgenommen hatte. „Dieses Thema ist inzwischen erledigt. Dazu gibt es eine klare Ansage. Deshalb möchte ich darüber nicht sprechen“, sagt Hennings, der sich auch für Berlin viel vorgenommen hat und sich darüber freut, dass Fortuna so schnelle Außen hat, die ihn mit Zuspielen versorgen können.

Einen Zweikampf auf Biegen und Brechen um Fortunas Torjägerkanone wird es nicht geben. „Ich versuche zwar, Dodi noch einzuholen, aber wenn er dann frei steht, werde ich ihn auch anspielen“, sagt Hennings, der sich eigentlich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. „Aber Dodi wird sicherlich auch noch das eine oder andere  Mal treffen.“

Hennings erhielt wertvollen Tipp von Torwarttrainer Reitmaier

Rouwen Hennings hat sich noch nie verrückt machen lassen. „Ich bin mit mir im Reinen, obwohl ich bestimmt nicht nur gute Spiele gezeigt habe“, sagt er und schaut bislang zufrieden auf die Bundesliga-Saison mit der Fortuna zurück. Natürlich würde er gerne jedes Spiel von Anfang an bestreiten, weil er dann einen besseren Spielrhythmus habe und die Automatismen leichter fallen. Fortunas Spiel ist sehr laufintensiv, da kann es schon mal vorkommen, dass in den entscheidenden Szenen vielleicht mal zwei, drei Prozent fehlen.

Deshalb holt sich ein Stürmer wie Hennings auch Tipps. „Unser Torwarttrainer Claus Reitmaier hat mir erklärt, dass Gladbachs Torhüter Sommer sehr schnell reagiert“, erklärt Hennings. „Deshalb habe ich angetäuscht und dann erst nach einem Zwischenschritt aufs Tor geschossen“. Der Erfolg gibt dem Stürmer Recht, der auch in Berlin zeigen möchte, dass er einen guten Lauf hat.

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