1. Bundesliga Fortunas Frust und Paderborns Befreiung

Paderborn · Fortuna Düsseldorf hadert mit sich, während der Aufsteiger Paderborn seinen ersten Sieg feiert.

Fortunas Torwart Zackary Steffen streckt sich vergeblich vor dem zweiten Treffer der Paderborner. 

Fortunas Torwart Zackary Steffen streckt sich vergeblich vor dem zweiten Treffer der Paderborner. 

Foto: dpa/Friso Gentsch

Wer Fortuna Düsseldorfs 0:2 (0:1)-Niederlage in Paderborn etwas Positives abgewinnen will, sah eine kämpferische Leistung und Gegentore in psychologisch ungünstigen Momenten. Auch Trainer Friedhelm Funkel war nicht so enttäuscht wie ein Großteil der 2000 nach Ostwestfalen mitgereisten Anhänger. „Ich habe die Leistung beim Sieg gegen Mainz nicht so gut gesehen, wie sie vielerorts gemacht wurde“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Und ich sehe auch die Niederlage in Paderborn nicht als so dramatisch an.“

Er habe vorher gewusst, dass es in dieser Saison deutlich schwerer werden würde als im vergangenen Jahr und mehr Täler für seine Mannschaft geben wird. „Dass es keine gute Leistung gewesen ist, darüber brauchen wir natürlich nicht zu reden. Wir hätten auch noch stundenlang weiterspielen können und kein Tor erzielt.“

In einem wenig spektakulären Spiel ohne Höhepunkte vergab die Fortuna durch Adam Bodzek die Chance, kurz vor der Pause in Führung zu gehen und wurde dafür mit einem Sonntagsschuss auf der Gegenseite bestraft. Der von Abdelhamid Sabiri (43.) abgefeuerte Ball lag nur zwei Minuten danach im Tornetz hinter dem noch besten Fortunen an diesem Tag, Torwart Zack Steffen.

Sportvorstand Lutz Pfannenstiel: „Es hat so ziemlich alles gefehlt“

Auch nach dem Wechsel zeigte die Fortuna zwar Initiative, blieb aber vor dem Tor zu harmlos. Mit der zweiten von drei Tormöglichkeiten erhöhten die Gastgeber auf 2:0 durch Sebastian Schönlau (64.). Wieder war Fortunas Torhüter machtlos, weil der Ball genau in den oberen rechten Torwinkel passte.

Während sich Fortunas Trainer um Zurückhaltung mühte, redete Düsseldorfs Sportvorstand Lutz Pfannenstiel Klartext: „Wir haben in der ersten Hälfte viel zu wenig investiert und sind verdientermaßen bestraft worden. Paderborn war nicht besser. Es hat heute so ziemlich alles gefehlt. Vor allem war es zu lethargisch.“ So könne man bei einem direkten Konkurrenten nicht auftreten, der in den ersten 15 Minuten nicht ins Spiel gekommen sei. „An alles, was uns im Spiel gegen Mainz vergangene Woche ausgezeichnet hat, konnten wir nicht anknüpfen“, sagte Fortunas Sportvorstand und mahnte dazu, sich jetzt ganz auf die englische Woche und die beiden nächsten wichtigen Spiele zu konzentrieren.

Das Pokalspiel am Mittwoch gegen Aue hat eine große wirtschaftliche Bedeutung, und die Begegnung mit dem 1. FC Köln am nächsten Sonntag ist ein Derby, auf das die Fans jahrelang gewartet haben, wie es Pfannenstiel ausdrückte. „Aber dann sollten wir viel besser aussehen als gegen Paderborn. Wir müssen galliger und viel präsenter sein.“ Es schien, als habe sich Pfannenstiel noch zurückgehalten, um vor diesen beiden wichtigen Spielen in seiner Kritik nicht noch deutlicher zu werden.

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