Späte Knockouts Fortuna fehlt die Konzentration

Düsseldorf · Der späte Gegentreffer gegen den 1. FC Heidenheim am vergangenen Freitag war für Fortuna ein echter Nackenschlag. Erneut war es die Nachspielzeit, die den Düsseldorfern nicht gerade zupass kam. Ein Blick in die Statistik zeigt: Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, in der Fortuna einen ganz späten Gegentreffer schlucken musste.

 Bremens Eggestein (r) trifft zum 3:2-Sieg gegen Kastenmeier.

Bremens Eggestein (r) trifft zum 3:2-Sieg gegen Kastenmeier.

Foto: dpa/Marius Becker

Bereits fünfmal zappelte das Düsseldorfer Netz in der Nachspielzeit. Ab und an ist das verständlich, zumeist dann, wenn man knapp in Rückstand liegt und mehr riskieren muss. So war das beispielsweise beim Auswärtsspiel in Nürnberg. Doch schon dreimal waren die späten Gegentore bereits mit Punktverlusten verbunden. Die Knockouts gegen Bremen, Hannover und Heidenheim kurz vor Abpfiff kosteten der Elf von Trainer Christian Preußer bereits vier Zähler. Gegen Paderborn gab es das entscheidende Gegentor in der 83. Minute. Schalke machte in der 89. Minute mit dem 3:1 alles klar.

Bei Gegentoren in der tiefen Nachspielzeit ist Fortuna damit einsamer Spitzenreiter. Zählt man ab der 75. Minute, sind nur Sandhausen und Schalke noch anfälliger. Doch woran liegt diese akute Schlussphasenschwäche? Eine Antwort, die direkt auch eine Patentlösung beinhaltet, gibt es nicht. Dafür waren die Treffer zu unterschiedlich. Eines wird aber deutlich: Fortuna ist in den letzten Minuten eines Spiels häufig zu unkonzentriert. Gegen Bremen war man nach einem eigenen späten Tor noch so im Rausch, dass man das Spiel durch eigenes Ungestüm nicht mit 2:2 über die Bühne bringen konnte. Gegen Hannover ließ man zu große Lücken, sodass Florent Muslija überhaupt die Möglichkeit erhielt, einen solchen Sonntagsschuss abzufeuern. Und gegen Heidenheim ließ man sich recht tölpelhaft auskontern.

Fehlt die Kondition für
die Schlussminuten?

Neben einiger desolater Auftritte waren es eben auch solche Konzentrationsschwächen, die Fortuna am Ende wichtige Zähler gekostet haben. Das kann einerseits damit zusammenhängen, dass die Spieler noch mehr auf solche Situationen vorbereitet werden müssen. Es kann aber auch sein, dass einige Akteure keine 90 Minuten lang den von Preußer gewünschten intensiven Fußball spielen können. Und damit verbunden eben auch damit, dass der Trainer falsch oder gar nicht wechselt. Gegen Heidenheim waren im entscheidenden Moment sowohl Leonardo Koutris als auch Adam Bodzek nicht mehr in der Lage den Sprint von Marnon Busch richtig mitzugehen. Die Folge war das Gegentor in der 92. Spielminute.

Gegen Darmstadt darf sich so etwas jedenfalls nicht wiederholen. Ein weiterer Last-Minute-Gegentreffer könnte Fortuna schließlich noch weiter in den Abstiegssumpf der Zweiten Liga hineinziehen.

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