Laut Interview des Stürmers Was Kownacki Thioune verdankt

Düsseldorf · In einem Interview in Polen stellt der Stürmer die Rolle des Trainers heraus.

Zwei, die sich verstehen: Dawid Kownacki (li.) und Trainer Daniel Thioune.

Zwei, die sich verstehen: Dawid Kownacki (li.) und Trainer Daniel Thioune.

Foto: dpa/Tom Weller

In seinem letzten Vertragsjahr bei Fortuna ist er der beste Dawid Kownacki, den es je gab. Schon rein zahlenmäßig hebt sich der polnische Nationalstürmer weit von seinen Kollegen im Kader ab: Mit elf Treffern und acht Vorlagen ist er zweitbester Scorer der Zweiten Liga hinter dem Heidenheimer Tim Kleindienst (21  Punkte) und damit sieben Punkte besser als Fortunas Nummer zwei im Ranking, Shinta Appelkamp. Am Freitag gegen den HSV soll die Bilanz noch besser werden; im Dienstag-Training fehlte Kownacki zwar, soll aber schon am Mittwoch wieder voll einsteigen.

Nach zwei verlorenen Jahren mit vielen Verletzungen und Krankheiten zeigt Kownacki endlich das, was sich der Verein bei seiner Verpflichtung 2020 erhofft hatte. Umso bitterer, dass sein Kontrakt im Juni ausläuft und der 26-Jährige bereits verkündet hat, nicht zu verlängern. Jetzt hat Kownacki dem polnischen YouTube-Kanal „Foot Truck“ ein Interview gegeben, hierzulande zuerst im „Kicker“ aufgegriffen. Die vielleicht interessanteste Nachricht darin: Fortunas Trainer Daniel Thioune spielte in Kownackis Augen eine wichtige Rolle bei seiner Leistungsexplosion, die niemand mehr erwartet hätte.

Thioune habe dem Stürmer im Trainingslager in Österreich, als Kownacki gerade von seiner halbjährigen Leihe nach Posen zurückgekehrt war und eigentlich nur auf ein Angebot eines anderen Klubs wartete, sein Vertrauen ausgesprochen. Thioune erklärte, er wäre „glücklich, wenn ich bliebe“, so der Angreifer. Eine ganz neue Erfahrung für ihn, denn: „Fortuna hatte mich bereits abgehakt.“ Thioune, dem zuvor sein Co-Trainer Manfred Stefes den Rat gab, Kownacki noch eine Chance zu geben, dagegen nicht: „Er garantierte mir nicht, dass ich in jedem Spiel spiele. Aber wenn ich so trainiere, wie jetzt, würde ich spielen“, berichtet der Pole.

Und so sei seine Karriere noch einmal in Gang gekommen. Auch wegen Thiounes anderer Interpretation seiner Rolle. „Dawid Kownacki ist endlich Stürmer, nicht mehr Rechtsverteidiger. Ich habe meine Position“, erklärt er in dem Interview. Im Sommer wird dennoch Schluss für ihn sein in Düsseldorf, wahrscheinlich mit einer neuen Herausforderung in der Bundesliga. Union Berlin war zuletzt als Top-Adresse für die künftige sportliche Heimat des Nationalstürmers genannt worden.

Eine logische Wahl, passt der Spielstil von Trainer Urs Fischer doch perfekt zu ihm, zudem wäre er deutlich näher an seiner polnischen Heimat. Detaillierter wird Kownacki dazu in dem Interview mit „Foot Truck“ nicht, doch sagt er immerhin: „Ich habe einige konkrete Angebote auf dem Tisch. Alles ist ausgehandelt. Der Schritt hängt von mir ab“, so der zweifache Familienvater. „Was ich jetzt mache, wird sehr wichtig. Es kann mir die Richtung für etwas noch Größeres eröffnen.“

Vorher habe er aber noch ein Ziel an alter Wirkungsstätte. „Mein kleiner Traum ist, dass wir den Aufstieg schaffen“, betont Kownacki.

(jol)
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