Stimmen nach dem 0:1 in Sandhausen Spieler geben sich selbstkritisch

Sandhausen · Fortuna begibt sich nach der ersten Niederlage auf Spurensuche.

 Dawid Kownacki nach dem Abpfiff in Sandhausen.

Dawid Kownacki nach dem Abpfiff in Sandhausen.

Foto: dpa/Tom Weller

Bei den Fans hat sich Fortunas Mannschaft in den zurückliegenden Monaten viel Kredit erspielt. Der Abpfiff von Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther blieb tatsächlich der einzige Pfiff, der in diesem und den folgenden Momenten im Hardtwaldstadion von Sandhausen zu hören war. Kaum war dieser verklungen, begannen die 1000 Düsseldorfer Anhänger bereits mit aufmunternden Sprechchören für ihr Team, das soeben mit dem 0:1 beim SVS die erste Niederlage der Saison bezogen hatte.

„Ein Kompliment an unsere Fans“, kommentierte Kapitän Andre Hoffmann, „ich hatte heute vor, während und nach dem Spiel das Gefühl, dass wir ein Heimspiel haben.“ Ein verlorenes Heimspiel allerdings, und das trübte die Stimmung im Düsseldorfer Tross doch erheblich. „Die erste Niederlage fühlt sich richtig scheiße an“, sagte Hoffmann. „Gerade am Freitagabend. Zu verlieren ist immer Mist. Aber wenn man am Freitagabend verliert, dann ärgert man sich das ganze Wochenende und fragt sich, was man nicht gut gemacht hat.“

Aber was genau hat Fortuna eigentlich nicht gut gemacht? Das Ergebnis zeigt schon einmal ganz banal, dass null geschossene Tore schlicht nicht ausreichen, um ein Spiel zu gewinnen. Auf diese Schmalspurrechnung wollte sich Abwehrchef Hoffmann indes nicht einlassen: „Das ist es nicht allein, da müssen wir Defensivspieler auch ganz klar zugeben: Dann müssen wir wenigstens mit einem 0:0 nach Hause gehen. Das Gegentor ärgert mich total, da haben wir alle Tiefschlaf gehalten.“

Die Chancenverwertung muss
sich Thioune zufolge verbessern

Doch vorn passierte eben auch zu wenig. Nach einem starken Beginn, richtig guten ersten 20 Minuten, in denen allerdings auch schon der letzte Zug vors Sandhäuser Tor fehlte. „Wir hatten von Beginn an Kontrolle über das Spiel, waren aber nicht dominant“, meinte dazu Trainer Daniel Thioune. „Wir haben das Sandhäuser Pressing gut gebrochen und uns einige Möglichkeiten herausgespielt. Möglichkeiten sind aber nur so gut, wie sie auch vollendet werden, und da hatten wir zu wenig Durchschlagskraft.“ Das blieb bis zum Ende so, obwohl Dawid Kownacki im Angriff ein richtig gutes Spiel machte und Thioune für die Schlussphase in Daniel Ginczek und Zugang Kwadwo Baah sogar noch weitere Angreifer in die Partie warf. „Wir hatten ein paar Möglichkeiten, es waren aber immer Beine dazwischen“, resümierte Rouwen Hennings. „Auch durch die Brechstange am Ende hatten wir noch eine gute Möglichkeit, da hat der Torwart eine starke Parade gezeigt.“

Das stimmte zweifellos, hatte SVS-Schlussmann Patrick Drewes doch eine Klassepartie hingelegt und unter anderem die gefährlichste Fortuna-Chance vereitelt, als er einen Schuss von Ginczek zur Ecke lenkte. Die Hauptschuld mussten die Gäste dennoch bei sich suchen – und taten das auch. „In den letzten Wochen sind wir nie in Rückstand geraten. Darauf hatten wir zu wenige Antworten und im letzten Drittel zu wenig Durchschlagskraft“, bemängelte der Kapitän.

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