Ein Opfer des neuen Systems : Es kann nur einen geben
Analyse Düsseldorf Nach einer Hinrunde voller Höhen und Tiefen nehmen wir Fortunas Mannschaftsteile genauer unter die Lupe. Im dritten Teil ist das Mittelfeld dran.
Das Düsseldorfer Mittelfeld wird in der Rückrunde wohl zwei Zugänge hinzugewinnen. Jedenfalls dann, wenn man die hybriden Flügelspieler, von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann gerne auch als Schienenspieler bezeichnet, im geplanten System mit einer Dreierkette im Mittelfeld verorten möchte. Dann könnte man zumindest getrost von einem 3-4-1-2-System reden – und genau das möchte Trainer Daniel Thioune ja gern spielen.
Dass Michal Karbownik diese Rolle sehr gut beherrscht, konnte in der Hinrunde bereits bestaunt werden. Das Pendant auf der anderen Seite ist indes noch nicht gefunden. Weder Felix Klaus noch Kristoffer Peterson konnten dort auf Strecke nachhaltig überzeugen. Setzt Thioune in der Innenverteidigung auf drei klassische Innenverteidiger (zum Beispiel Christoph Klarer, Andre Hoffmann und Jordy de Wijs), würde Matthias Zimmermann die Rolle des rechten Flügelspielers ausüben können. Oder Fortuna schaut sich eben noch einmal auf dem Transfermarkt um.
Die Systemumstellung bedeutet aber auch, dass im Zentrum ein bisheriger Stammspieler geopfert werden muss. Shinta Appelkamp sollte von seiner Veranlagung her auf der Zehn gesetzt sein. Einen solchen Kreativspieler hat Fortuna sonst nicht in ihrem Kader. Bleiben also noch zwei Positionen für drei Spieler im defensiveren Mittelfeld. In Marcel Sobottka, Jorrit Hendrix und Ao Tanaka hat Thioune gleich drei Akteure, die einen natürlichen Anspruch ableiten, in jedem Spiel in der Startelf zu stehen. Drei defensiv denkende Profis sind aber einer zu viel.