Zugang aus Watford Außenstürmer wechselt zu Fortuna

Düsseldorf · Fortuna leiht den Stürmer vom FC Watford aus – eine Parallele zum Belgier 2018.

 Kwadwo Baah mit seiner neuen Arbeitskleidung.

Kwadwo Baah mit seiner neuen Arbeitskleidung.

Foto: f95.de

An der Aussprache seines Vornamens müssen Fortunas Fans noch ein bisschen arbeiten. Kwadwo Baah steht zwar in seinem Pass und in dem am Freitag geschlossenen Leihvertrag mit dem Düsseldorfer Zweitligisten; ausgesprochen wird der Vorname des 19-Jährigen jedoch „Kudschu“. Eine Reminiszenz an die ghanaischen Wurzeln seiner Familie.

Überhaupt ist der jüngste Zuwachs im Fortuna-Kader – zunächst auf Leihbasis vom englischen Zweitligisten FC Watford, aber mit Kaufoption ausgestattet – ein sehr internationaler Mensch. Baah hat sowohl die britische als auch die deutsche Staatsangehörigkeit, war englischer U 18- und ist nun deutscher U19-Nationalspieler. Doch obwohl er in Stuttgart geboren ist, spricht er die deutsche Sprache (noch) nicht, wie Sportvorstand Klaus Allofs verrät: „Kwadwo ist ja mit zwei Jahren mit seiner Familie nach London umgezogen und englisch sozialisiert. Aber unsere Integrationsbeauftragte Kamila Benschop wird das schon hinbekommen, da bin ich sicher.“

Nach Verletzung fehlt Baah
noch einiges an Spielpraxis

Sportlich tritt Baah doppelt in große Fußstapfen. Zum einen bekleidet er als Außenstürmer, wenn auch als Linksfuß, fast die gleiche Position wie der nach Saloniki abgewanderte Khaled Narey. Und auch wenn Allofs betont, dass der Teenager „nicht der Nachfolger von Khaled“ sei, so wird es doch keine andere Neuverpflichtung für dessen Vertretung geben – daran können auch feine Formulierungen nichts ändern. Zum anderen drängt sich durch den Stammverein FC Watford eine Parallele zu 2018 geradezu auf. Damals lieh Fortuna, allerdings ohne Kaufoption, den seinerzeit 21-jährigen Dodi Lukebakio vom selben Londoner Klub aus. Der Belgier wurde zum mitentscheidenden Faktor dafür, dass Fortuna souverän die Erstklassigkeit hielt.

Mit den Vergleichen übertreiben sollte man es allerdings in Baahs Interesse nicht. Zwischen den beiden liegen, zum Zeitpunkt ihrer Verpflichtung, zwei Jahre und damit eine Menge Erfahrung. Außerdem fehlt dem U 19-Nationalspieler einiges an Spielpraxis, da er nach einem überstandenen Knöchelbruch lediglich ein Jugendländerspiel absolvierte, aber keine Vereinspartie.

Allofs betont jedoch, dass es medizinisch und von der Fitness her keine Bedenken gebe. „Kwadwo bringt trotz seiner Jugend eine unheimliche Wucht mit“, erklärt der Sportvorstand. „Dadurch und mit seiner sehr hohen Schnelligkeit ist er in der Lage, sich in Zweikämpfen durchzusetzen.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass Baah bereits im Pokalspiel bei Kickers Offenbach am Samstag (18 Uhr) zum Kader zähle, sei groß: „Unser Trainer ist ebenfalls sehr froh, dass wir Kwadwo für uns gewinnen konnten. Überhaupt befinden wir uns auf einer Wellenlänge. Wir würden nie einen Spieler verpflichten, den nicht auch der Trainer möchte.“ Kritik aus dem Umfeld, derzufolge Baah zu unerfahren sei, um Fortuna zu helfen, kann Allofs nicht nachvollziehen. „Ich lese immer mit Neid, wenn Bayern oder Dortmund sich große Talente schnappen. Dann gibt es Jubelarien. Bei uns ist immer ein negativer Touch dabei, das verstehe ich nicht.“

Zu den Wünschen Thiounes hat Allofs noch eine Anmerkung. „Unser Kader ist auch jetzt in der Breite noch zu dünn“, sagt der 65-Jährige, „aber es ist ja auch noch eine Menge Zeit bis zur Schließung des Transferfensters (1. September, d. Red.). Wir werden die Mannschaft in der Quantität und auch in der Qualität noch verbessern.“ Trainer und Fans werden es mit Freude vernehmen.

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