Fortuna Düsseldorf: Auf den Spuren von Demirbay und Tah

Die rasante Entwicklung der beiden ehemaligen Leihspieler war für Aymen Barkok ein Grund, für ein Jahr zu Fortuna Düsseldorf zu gehen.

Fortuna Düsseldorf: Auf den Spuren von Demirbay und Tah
Foto: Christof Wolff

Maria Alm. Aymen Barkok hat der Darm-Virus im Fortuna-Team während des Trainingslagers im Westerwald nicht erwischt. „Ich habe zwar auch vom gleichen Fisch gegessen wie die Kollegen, aber mich hat es nicht getroffen“, sagt Barkok. Glück gehabt, möchte man sagen. Ganz generell. Denn auch sonst passt für den 20-Jährigen derzeit viel bei der Fortuna. Das war für ihn zuletzt in Frankfurt nicht mehr der Fall. „Mein erstes Jahr bei den Profis der Eintracht war für mich sehr erfolgreich, das zweite war sehr lehrreich“, erklärt der Deutsch-Marokkaner, dessen Eltern aus Casablanca stammen.

Barkok wurde zwar mit den Hessen DFB-Pokalsieger, aber er kam zuletzt nicht mehr zum Einsatz. Auch in der Bundesliga waren es nur neun Spiele. In seiner ersten Saison waren es noch 18 gewesen. Deshalb entschied sich der gebürtige Frankfurter für einen Wechsel innerhalb der Liga. Für ein Jahr ist der Offensivspieler nun an die Fortuna ausgeliehen. Eines der Argumente, die ihn nach Düsseldorf geführt haben, war der Werdegang der Spieler, die Fortuna in der Vergangenheit ausgeliehen hatte. „Wenn ich sehe, dass aus Spielern wie Jonathan Tah und Kerem Demirbay Nationalspieler geworden sind, würde ich Düsseldorf als gutes Pflaster für Talente beschreiben“, sagt Barkok.

Die Freude ist ganz aufseiten der Fortuna-Verantwortlichen. Große Vorschusslorbeeren haben den „Straßenfußballer“, wie er wegen seines unberechenbaren und instinktiven Spiels bezeichnet wird, nach Düsseldorf begleitet. Viele Fans und einige Fachleute, die den 20-Jährigen aus der U20-Nationalmannschaft kennen, sprechen sogar vom bislang besten Einkauf der Fortuna in diesem Sommer. „Davon habe ich noch nichts mitbekommen“, sagt Barkok selbst.

Aber was macht den 20-Jährigen so wertvoll? „Ich bin einfach unbekümmert und denke nicht viel nach über das, was ich machen muss“, sagt der laufstarke und schnelle Offensivspieler. „Es sieht zwar manchmal etwas behäbig aus, weil ich so lange Beine habe, aber das täuscht.“ Er stellt sich zudem in den Dienst der Mannschaft: „An erster Stelle steht, den Klassenerhalt zu schaffen.“ Aber natürlich hat er auch persönliche Ziele: Jedes Spiel zu nutzen, um sich zu verbessern und sich für weitere Aufgaben zu empfehlen.

Auf Friedhelm Funkel hält Aymen Barkok große Stücke, obwohl er den Trainer in Frankfurt nicht mehr kennengelernt hatte. Funkel sei ja schon sechs Mal aufgestiegen und habe fast ebenso oft Mannschaften vor dem Abstieg bewahrt. „Er weiß genau, was auf uns in der Bundesliga zukommt.“ Funkel hat ihm zwar keine Stammplatz-Garantie gegeben, aber eine genaue Perspektive aufgezeigt. Er selbst hat ebenfalls klare Vorstellungen von seinem Spiel. Seine Rückennummer „8“ wählte er nicht zufällig: „Es war auch die ,10‘ frei, aber ich sehe mich eher als Achter.“

Barkok ist noch herrlich unverdorben und geht mit Selbstvertrauen sowie Freude an die Aufgabe heran. Dass ihn Verletzungen (Kreuzband-Anriss, Ellenbogen-Bruch) schon mal in seiner Karriere abgebremst haben, ist längst vergessen. Am liebsten würde er seinem Kumpel auf der Erfolgsleiter folgen. Der heißt Emre Can, ist ebenfalls in Frankfurt aufgewachsen, spielt mittlerweile für die Nationalelf und ist kürzlich von Liverpool zu Juventus Turin gewechselt.

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