Kapitän hat Stammplatz nicht mehr sicher Hoffmann droht bei Fortuna die Bank

Düsseldorf · Der Trainer von Fortuna Düsseldorf steckt in einem Dilemma: Sollte der Kapitän immer auf dem Platz stehen?

 Andre Hoffmann trainiert nach langer Verletzung wieder.

Andre Hoffmann trainiert nach langer Verletzung wieder.

Foto: Frederic Scheidemann

Sollte der Kapitän immer auf dem Platz stehen? Das ist eine Frage, auf die viele Fußballtrainer ganz ­unterschiedlich antworten. Für viele Coaches ist der Spielführer der verlängerte Arm auf dem Platz. Er kann aber natürlich auch als ­Ersatzspieler für ein gutes Klima in der Kabine sorgen. Nicht zuletzt Oliver Fink und Adam Bodzek haben dies in den vergangenen ­Jahren in Düsseldorf eindrucksvoll nachgewiesen.

Nun ist seit dieser Saison Andre Hoffmann neuer Kapitän der Rot-Weißen. War er in den vergangenen Jahren unangefochtener ­Stammspieler, hat sich seine Situation bei dem Zweitligisten mittlerweile etwas geändert. Durch seinen Ausfall in der Hinrunde hat sich Christoph Klarer ein neues Standing ­innerhalb der Mannschaft ­erarbeitet, Jordy de Wijs scheint durch seine Zweikampfstärke und seinen starken linken Fuß sowohl in einer Dreier- als auch in einer Viererkette der Gesetzte zu sein.

Es gibt drei Anwärter
auf den rechten Halbraum

Das bedeutet folglich, dass sich Hoffmann derzeit einem offenen Rennen mit Klarer um den freien Platz stellen muss. Denn selbst wenn Fortuna Dreierkette spielt, würde den rechten Halbraum aller Voraussicht nach Matthias Zimmermann besetzen. Das Problem: Auch in der vergangenen Woche fehlte Hoffmann wieder aufgrund muskulärer Probleme im Training, war dann allerdings am Dienstag voll dabei.

„Auch Andre muss sich dem Konkurrenzkampf stellen“, sagt Thioune auf Nachfrage. „In Osnabrück hat mein Kapitän recht häufig auf der Bank gesessen – auch weil er Offensivspieler war. In Hamburg hatte ich einen Außenverteidiger als Kapitän, der sehr verlässlich war und immer auf dem Platz stand.“ Im Klub wird nach vorliegenden Informationen derzeit sehr genau auf Hoffmann geblickt. Schließlich läuft der Vertrag des 29-Jährigen am Ende der Saison aus. Und die handelnden Personen haben in den vergangenen Monaten sehr wohl registriert, dass Hoffmann nicht der Typ Spieler ist, der für den Verein auch mal auf die Zähne beißt. Hinter vorgehaltener Hand wird immer wieder etwas verwundert über dessen teilweise extrem lange Ausfallzeiten gesprochen.

Und so steht auch für das Spiel am Freitag gegen den 1. FC Magdeburg noch nicht vollumfänglich fest, ob Fortunas Kapitän mit von der Partie sein kann. „Ich gehe davon aus, dass er fit ist. Wir gucken jetzt unter der Woche, wie weit er ist, wie er sich fühlt und ob er sagt, dass er bei 100 Prozent ist. Nur dann kann er von Beginn an spielen“, sagt Thioune. „Andre kommt schließlich aus einer langen Verletzungspause, hat die Vorbereitung komplett mitgemacht, jetzt aber wieder gefehlt. Es ist gut, wenn der Kapitän auf dem Platz steht, aber es ist kein Muss.“

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