Uwe Klein: „Es gibt keine Ausreden mehr“ Fortuna-Bosse hoffen auf besseren Fußball

Düsseldorf · Fortunas Vorstandsmitglieder Uwe Klein und Klaus Allofs haben den 1:0-Sieg gegen Sandhausen erleichtert aufgenommen. Beide sind überzeugt, dass das Team spielerisch mehr drauf hat – und wollen das auch bald sehen.

 Uwe Klein (l.) und Klaus Allofs waren beim Vormittagstraining der Fortuna am Sonntag nach dem Sandhausen-Spiel dabei.

Uwe Klein (l.) und Klaus Allofs waren beim Vormittagstraining der Fortuna am Sonntag nach dem Sandhausen-Spiel dabei.

Foto: Frederic Scheidemann

Am Tag danach steht Uwe Klein schon wieder an der Seitenlinie und beobachtet das Training der Profis. Der Sportvorstand demonstriert in diesen Tagen ganz besonders die Nähe zur Mannschaft. Er hat sie in großen Teilen zusammengestellt. Dementsprechend überzeugt ist er davon, mit diesen Spielern auch erfolgreich spielen zu können. „Für die Stimmung im Team war das sicher ein ganz wichtiger Sieg gegen Sandhausen“, sagt er. „Sicher war es nicht die tollste spielerische Leistung auf dem Fußballplatz. Aber jeder Erfolg gibt mehr Selbstvertrauen und damit auch die Selbstverständlichkeit, wie man sich auf dem Rasen verhalten muss.“

So gesehen muss es aber schon ein großer Schluck Selbstvertrauen gewesen sein, den man nach diesem Sieg getankt hat, um auf den nächsten Entwicklungsschritt zu vertrauen. Gegen Sandhausen jedenfalls konnte man hinterher bei der Bewertung des Stands der Dinge zu einer simplen Zweiteilung kommen: Hinten sehr ordentliches Fundament, im Kreativbereich dagegen noch eher Rohbau.

Uwe Klein: „Es gibt keine Ausreden mehr“

Klein versucht indes die Erwartungen an gehobene Spielkultur in realistische Bahnen zu lenken: „Zweitliga-Fußball ist anders. Ich habe mir auch die Partien der anderen Team angesehen. Das ist jetzt auch nicht alles gehobene Kunst. Wir waren jetzt durch die Bundesliga in Düsseldorf auch zwei Jahre verwöhnt.“

Gleichwohl ist natürlich auch ihm nicht verborgen geblieben, dass einiges eben auch noch nicht rund läuft – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Und dann sagt er einen Satz, der unmissverständlich ist: „Es gibt keine Ausreden mehr! Wir sind froh, dass nun alle zurückkommen im Kader. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir so in der Lage sind, die nächsten Schritte zu gehen. Ich weiß, dass wir besser Fußball spielen können, aber ich sehe natürlich auch die Probleme, die wir in dieser Saison bislang alle gehabt haben.“

Klaus Allofs klammert sich ans Greifbare. Drei Punkte eingefahren. Raus aus dem Tabellenkeller. „Leider hat die Länderspielpause nicht alles geheilt“, sagt der Vorstand Fußball und Entwicklung. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, aber dass wir besser Fußball spielen können, ist außer Frage. Ich bin nicht derjenige, der sagt, nach einem Sieg ist alles toll, und nach einer Niederlage wird alles in Frage gestellt. Wir gucken in jeder Phase, was verbessert werden kann. Durch das Ergebnis geraten wir nicht unter Zeitdruck, dadurch können wir die Geduld aufbringen, die Mannschaft weiter zu entwickeln.“

Man kann zwischen den Zeilen einiges lesen. Uwe Rösler genießt noch immer das Vertrauen der Bosse – aber die Ungeduld im engeren und weiteren Umfeld von Fortuna wird immer spürbarer. Miese Leistungen und miese Ergebnisse hätten womöglich schon längst zu einer Neuausrichtung geführt. So ist man zwar nicht mit dem kompletten Auftritt zufrieden, hofft aber weiter auf die Wende.

Die müsste aber so langsam auch mal in der Praxis umgesetzt werden. Noch nicht alle Spieler sind tatsächlich bei 100 Prozent, aber zu welchem Zeitpunkt der Saison will man diesen Zustand auch wirklich einmal erreichen? Gegen Sandhausen hat man durch die Hereinnahme von Edgar Prib und Shinta Appelkamp gezeigt, über welche Möglichkeiten Fortuna verfügt. Ganz zu schweigen von einem Innenverteiger-Paar Christoph Klarer und Kevin Danso, bei dem man noch einen André Hoffmann und einen Luka Krajnc in der Hinterhand hat. Die Erwartungen sind hoch an die Fortuna, nicht nur von ihren Fans und von den für den Sport zuständigen Vorstandsmitgliedern. Auch Trainer Uwe Rösler ließ nach dem Sandhausen-Spiel anklingen, dass die aktuelle Spielweise zwar die richtige für den Moment sei, „weil es eben schwierig ist, anders unten herauszukommen“. Auf Dauer aber müsse im Spiel nach vorn mehr passieren. Gestützt auf das Selbstvertrauen, das sieben Punkte aus den jüngsten drei Spielen bringen sollten, erscheint das nicht unmöglich – wenn auch sehr optimistisch. Die Düsseldorfer haben das Rüstzeug, ihre Ziele zu erreichen. Die ersten Schritte sind in Form von hart erkämpften Punkten gemacht, die nächsten müssen mit einer spielerischen Steigerung
folgen.

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