Testspiel in Gladbach Fortuna bekommt Grenzen aufgezeigt

Beim 0:4 gegen Borussia Mönchengladbach hat Coach Uwe Rösler aber durchaus Lichtblicke zu sehen bekommen.

 Der Düsseldorfer Adam Bodzek (rechts) im Zweikampf mit dem Gladbacher Alassane Plea.

Der Düsseldorfer Adam Bodzek (rechts) im Zweikampf mit dem Gladbacher Alassane Plea.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Uwe Rösler muss in diesen Tagen oft über die Gesamtsituation schmunzeln. Beim Test gegen Borussia Mönchengladbach hat ihm einerseits der Champions-League-Teilnehmer
die sportlichen Grenzen aufgezeigt. Andererseits hat der Trainer von Fortuna auch noch einmal vorgeführt bekommen, wie limitiert seine Möglichkeiten derzeit sind. Durch die Verletzungen einiger Stammkräfte und die Abwesenheit von gleich vier Nationalspielern war es schon recht überschaubar im Mannschaftsbus. Auf dem Feld präsentierte sich seine Mannschaft indes nicht so desolat, wie es das 0:4 am Ende im Ergebnis ausdrückt. „Das Spiel war für die Jungs gedacht, die bisher nicht so viele Einsatzminuten sammeln konnten“, so Rösler. „Wir sind mit zwei Riesenfehlern in die Partie gestartet. Als es 0:2 gestanden hat, ist mir schon etwas unwohl gewesen.“

Im Tor stand Raphael Wolf, davor verteidigten Jean Zimmer, Luka Krajnc, Kapitän Adam Bodzek und Florian Hartherz. In der Mittelfeldzentrale begannen Marcel Sobottka, Jakub Piotrowski und Shinta Appelkamp als Zehner. Vorne sollten Kelvin Ofori und Dawid Kownacki für Gefahr sorgen – gemeinsam mit Kristoffer Peterson, der zum ersten Mal im Fortuna-Trikot auflief und überhaupt erst seine zweite Partie seit März absolvierte. „Es hat sich wirklich gut angefühlt, endlich mal wieder auf dem Rasen zu stehen“, bekundete der Schwede. „Die Jungs waren sehr nett zu mir und haben es mir leicht gemacht, meinen Job zu erledigen.“ Bekanntschaft machte Petterson auch mit Gladbachs Cheftrainer Marco Rose, der nach einem unglücklichen Zusammenprall zwischen Petterson und Plea noch Klärungsbedarf sah.

In der Mitte machte Shinta Appelkamp auf der zentralen Position eine deutliche bessere Figur als in Kiel. Da kam er viel mehr über die Außen und tat sich schwer, so Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Nun hatte er mit Sobottka und Piotrowski gleich zwei Kollegen in Rufweite, die ihn absichern konnten, aber auch in der Vorwärtsbewegung etwas mit dem Ball anzufangen wussten. Appelkamp war jedenfalls zufrieden mit seiner Leistung: „Mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Wir haben uns viele Chancen erarbeitet. Ich habe viel den Ball bekommen, nun müssen wir nur noch in der Defensive sicherer stehen und die Tore erzielen. Uns fehlt noch ein wenig die Galligkeit, unbedingt den Ball über die Linie zu bekommen.“

In der Offensive bekam Dawid Kownacki erneut viel Spielpraxis. Der Pole hat in 2020 sein zweites Spiel von Anfang an gemacht. Rösler ließ ihn durchspielen, um ihn weiter an die Grenzen zu führen: „Ich hatte aber auch einfach niemanden mehr, den ich für Dawid hätte bringen können. Da musste er jetzt durch und hat das wirklich gut gemacht. Natürlich fehlen da einfach noch die Körner, um über die volle Spieldauer Gas zu geben. Er hat das aber insgesamt sehr gut gemacht und hat mir vor allem mit seiner Körpersprache gefallen. Man sieht ihm an, dass er sich verbessern will und er sich immer voll für sein Team reinhaut.“

Ein Lob gab es aber auch für einen, der nicht dabei war. Kenan Karaman erzielte im Länderspiel gegen Deutschland das Tor zum 3:3. „Das war sehr gut für Kenan und damit auch sehr gut für uns“, so Rösler. „Für ihn als Stürmer ist es immens wichtig, auf diesem Niveau solche Erfolge zu bekommen. Das wird ihm einen Schub auch für die Liga geben.“

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