Fortuna 1:1 auf St. Pauli: Das Bollwerk hält lange

Die Abwehr steht gut — bis zur 82. Minute. Stelios Malezas kommt zu seinem Comeback.

Düsseldorf. Bruno Soares hatte es gegen Dresden vorgemacht: Rückkehr nach langer Verletzungspause und gleich voll da im Team der Fortuna. Vielleicht hatte das Fortunatrainer Mike Büskens Mut gemacht — denn den gerade wieder genesenen Innenverteidiger Stelios Malezas nach mehr als drei Monaten Pause zum Spiel beim FC St. Pauli (1:1) in die Startelf zu beordern, durfte schon als einigermaßen mutig bezeichnet werden. Zumal das brasilianisch-griechische Duo noch kein Pflichtspiel in der Innenverteidigung des Fußball-Zweitligisten gemeinsam absolviert hatte.

Geprobt hatten sie es — außer im Training — zuletzt auch noch nicht wirklich: Soares stand am Spieltag zuvor gegen Dresden neben Dustin Bomheuer auf dem Platz. „Für mich war das schon eine Überraschung, aber das lief insgesamt nicht so schlecht“, hatte der 25-Jährige nach seiner Startelf-Premiere gesagt. Malezas übte seine Rolle im Testspiel beim Landesligisten VfB Bottrop neben den übrigen Reservespielern und bisher wenig eingesetzten Profis ein.

„Das war schon ganz gut, gegen Bottrop wieder einen Wettkampf absolviert zu haben“, sagte der 28-Jährige, der in der vergangenen Spielzeit 21 Bundesliga-Einsätze zu verzeichnen und zu den besseren Akteuren des späteren Absteigers gehört hatte.

Weil Martin Latka nach wie vor verletzt ausfällt und Bomheuer während der vergangenen Woche krankheitstechnisch ausgesetzt hatte, wagte Büskens also das Experiment in der sensiblen Innenverteidigung der defensiven Viererkette. Und beinahe wäre es nach wenigen Sekunden im ausverkauften Stadion am Millerntor schon schief gegangen: Soares wurde von Finn Bartels getunnelt, wusste sich kurz vor der Strafraumgrenze nur mit einem Foul zu helfen — doch der Freistoß brachte nichts ein.

Womöglich versprach sich Büskens auch eine gewisse Kopfballstärke gegen die Hamburger — Soares und Malezas sind über 1,90 Meter groß. Immer wieder entschärfte das Duo daher die hoch in den Strafraum fliegenden Bälle per Kopf. Es dauerte bis kurz vor der Pause, ehe St. Pauli mit flachen Pässen den Torabschluss suchte.

Ab da wurde es wirklich gefährlicher, und sowohl Soares als auch Malezas zeigten, dass sie gegen flache Pässe auch gut verteidigen können. Bis zur 76. Minute, als Soares verletzt runter musste (Bomheuer kam) — und das mutige Experiment Montagabend eine traurige Pointe erlebte.

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