Fußball-Bundesliga : Etwas gedämpfter Jubel beim Ex-Schalker Ayhan über Fortunas 4:0-Erfolg
Düsseldorf So groß die Freude beim Abwehrchef der Fortuna über den 4:0-Sieg war, das Mitgefühl für seinen Ex-Verein bringt er auch zum Ausdruck.
In den großen Jubel nach dem 4:0 Auf Schalke fiel Kaan Ayhan nicht in vollem Umfang ein. Ein paar Tropfen Schalker Blut ist noch rund um das rot-weiße Herz des türkischen Nationalspielers zu finden. Eine gewisse Genugtuung empfand aber auch der 24-Jährige nach dem großartigen Triumph seiner Mannschaft in der Arena Auf Schalke. „Natürlich wollte ich kein drittes Mal gegen Schalke verlieren“, sagte Ayhan, nachdem die Fortuna in der Hinrunde (0:2) und im Pokal (1:4) relativ chancenlos war.
„Was wir diesmal auf den Platz gebracht haben, war Wahnsinn. Dafür gibt es kein anderes Wort“, sagte Fortunas Abwehrchef. „Auch wenn dann am Ende für mich als Ex-Schalker gemischte Gefühle aufkamen.“ Mit einem 1:0 oder 2:0 hätte er auch an diesem besonderen Tag für die Fortuna gut leben können. Den Sieg habe sich seine Mannschaft erarbeitet, nachdem sie vier Wochen zuvor „noch 1:4 untergegangen ist“. Fortuna hat in diesem Zeitraum viel gelernt, um den Knappen zu zeigen, dass die Fortuna (derzeit) nicht schlechter ist als der Vizemeister. Und acht Punkte Vorsprung auf eine Mannschaft, die vom Etat her um ein Vielfaches über dem des Aufsteigers liegt, sprechen inzwischen eine deutliche Sprache. Fortunas Träume vom Klassenerhalt werden immer realistischer. Für die Alpträume der Schalker Fans vom möglichen Abstieg oder einer Teilnahme an der Relegation gilt das allerdings ebenfalls.
Was Ayhan am Samstag besonders wichtig war, ist der Mut, mit dem seine Mitspieler und er aufgetreten sind. „So kann man Mannschaften, die unten drin stehen, richtig weh tun“, sagte Ayhan, der die Fortuna schon sehr nahe am rettenden Ufer sieht und gerne weitere solche „perfekten Tage“ erleben möchte. Mancher Schalker Fan fragte sich, warum der eigene Verein nicht die Klasse eines solchen Spielers damals nicht erkannt habe.