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Fortuna Düsseldorf Es geht nur mit 90 Minuten am Anschlag

Fortunas Profis müssen bereit sein, über ihre Leistungsgrenzen hinaus zu gehen.

Fortuna Düsseldorf: Es geht nur mit 90 Minuten am Anschlag
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Augen zu und durch, wäre für Fortuna Düsseldorf jetzt sicher die schlechteste Lösung. Acht Spiele ohne einen „Dreier“ lassen langsam schlimmste Befürchtungen aufkommen. Die These, dass irgendwann sich das Glück der Fortuna wieder zuwenden wird und dann auch wieder Tore fallen, war jetzt zu oft zu hören. Die Abstiegszone der 2. Liga schiebt sich nämlich immer näher an die Mannschaft von Friedhelm Funkel heran.

Der Trainer ist erfahren genug, er muss jetzt in schwerer See das Ruder herumreißen, damit die Mannschaft in ihrer Tatenlosigkeit nicht nur zuschaut, statt dagegenzuhalten. Dass er sich nicht auf den Trainingsplatz stellt und seine Spieler öffentlich zur Rechenschaft zieht, sollte allen klar sein, die eine Reaktion des Trainers verlangen. Funkel muss stattdessen intern auf die Missstände und das Fehlverhalten seiner Spieler reagieren und Lösungen aufzeigen, um die Wende zu schaffen.

Er sollte vor allem vermitteln, dass die Leidenschaft zurückkehren und die Gleichgültigkeit verschwinden muss. Es scheint fast so, als würden zu wenige Spieler ihr Schicksal mit dem ihres Vereins verbinden. Selten ist auf dem Platz zu erkennen, dass sich die Profis über ihre Fehler ärgern und alles daran setzen, diese wieder gut zu machen. Es ist ein Eindruck, der von der Tribüne aus auch täuschen kann. Aber solange die Fans auf den Rängen mit ihrem feinen Gespür erkennen, dass die Spieler alles geben, wird viel verziehen.

Was dagegen spricht? Es gab in dieser Saison noch keinen Sieg, nachdem die Mannschaft in Rückstand geraten war. Wo ist dieser Trotz, dieses „Jetzt-erst-recht“- Gefühl, das Spieler zu außerordentlichen Leistungen treibt? Wo ist die Siegermentalität, die einen Spieler dazu bringt, einen Erfolg zu erzwingen? Mit Gleichgültigkeit geht es nur weiter in den Tabellenkeller.

Michael Rensing hat mit seinem „Wachrütteln“ und der Aussage, dass es nicht so weitergehen kann, gezeigt, dass sich da jemand nicht mit einem langsamen Abrutschen abfinden möchte. Er sollte jetzt Bestätigung vom Trainer erhalten. Genau wie Oliver Fink, der gesagt hat, dass jetzt noch mehr malocht werden muss. Auch er wird intern deutliche Worte wählen und nicht nach außen poltern. Er ist ein richtiger Kapitän, weil er auch mit seiner Leistung und seinem Einsatz vorangeht.

Dass Friedhelm Funkel nicht mit der Leistung aller Spieler zufrieden sein und dass er derzeit nicht nur auf die Jugend setzen kann, ist aus seiner Sicht völlig nachvollziehbar. Es ergibt keinen Sinn, in der augenblicklichen Lage mit acht Punkten vor der Abstiegszone, Spieler zu verunsichern und über sie herzuziehen — weder öffentlich noch intern. Der Trainer muss die Spieler stärken und ein System finden, das zum Team am besten passt.

Es ehrt Michael Rensing, wenn er sagt, dass die Taktik bei der 0:1-Niederlage in Fürth nicht die entscheidende Rolle gespielt hat, sondern die Einstellung. Und die Einstellung war in der ersten Hälfte von der Taktik des „Abwartens“ und der gegenseitigen Neutralisation geprägt. Doch der Treffer zum 0:1 war nicht nur Pech. Eine solche Szene kann immer passieren, wenn man nicht selbst das Spiel vollkommen im Griff hat. Und davon war die Fortuna meist weit entfernt.

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