Energie Cottbus: In der Breite besser aufgestellt

Trainer Rudi Bommer hat den Kader neu zusammengestellt — ohne Manager-Hilfe.

Düsseldorf. Auf der Heimreise aus dem Trainingslager in Seefeld in Tirol stand der Mannschaftsbus des FC Energie Cottbus bei München im Stau. Lange Zeit ging nichts mehr, was symbolisch an die Rückrunde der vergangenen Saison erinnerte. Da ließ das Team von Trainer Rudi Bommer Beständigkeit vermissen, gegen vermeintlich schwächere Gegner durch Unkonzentriertheit Punkte liegen und verlor immer mehr den Anschluss an Platz drei, der nach der Hinserie erreichbar schien.

Abgehakt. Der Blick von Bommer, der von 1976 bis 1985 für die Fortuna in 264 Spielen 38 Treffer erzielte, geht optimistisch nach vorn. „Ich glaube, dass wir in dieser Saison stärker sind. In der Breite ist unser Kader nun besser aufgestellt. Damit können wir auf mögliche Ausfälle reagieren und in der Offensive ein wenig Last von Sanogos Schultern nehmen“, sagte Bommer.

Der 55-Jährige musste den Kader-Umbau alleine stemmen, da der FC Energie Cottbus derzeit keinen Manager hat. Die Chemie zwischen Bommer und Christian Beeck stimmte nicht, und so trennte sich der Verein von Beeck. Einen Nachfolger hat Präsident Ulrich Lepsch noch nicht gefunden, doch das soll nach Bommers Meinung schnell geschehen. „Die vergangene Konstellation passte nicht immer optimal, da habe ich Verständnis, wenn der Präsident vorsichtig an die Sache herangeht. Doch meine Doppelfunktion ist auf Dauer nicht optimal, weil die Trainingsarbeit darunter leidet.“

Mit seiner Arbeit als Kaderplaner ist Rudi Bommer indes zufrieden. „Diese Mannschaft entspricht meinen Vorstellungen und ich würde auch gerne länger mit ihr zusammenarbeiten“, sagte der gebürtige Aschaffenburger und ist einer Verlängerung seines 2014 auslaufenden Vertrages nicht abgeneigt.

Für den von Fortuna umworbenen, dann jedoch zum VfB Stuttgart gewechselten Torhüter Thorsten Kirschbaum holte Bommer den Österreicher Robert Almer aus Düsseldorf. Die Abgänge von Uwe Hünemeier (Paderborn) und Daniel Adlung (1860 München) kompensierte er mit dem Kroaten Jurica Buljat (NK Zadar) sowie Charles Takyi (AC Horsens/Dänemark). Dazu entlastete er Sanogo im Angriff durch Erik Jendrisek (Freiburg).

Zusammen mit der bewährten Achse um Uwe Möhrle, Alexander Bittroff, Ivica Banovic und Marc-André Kruska ergibt sich ein starkes Team, das durchaus als Geheimtipp gelten darf. Am südöstlichen Zipfel des Spreewalds, der berühmt ist für seine sauren Gurken, soll die Zeit eben solcher für Energie vorbei sein.

Die Fans der Lausitzer sehnen sich nach der Rückkehr in die Bundesliga. Die aber kann nur gelingen, wenn ihr Verein seine chronische Auswärtsschwäche in den Griff bekommt. Lediglich drei Siege gelangen in der vergangenen Saison auf fremden Plätzen. In Düsseldorf soll es daher am Montag heißen: Mehr Energie!

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