Einstand nach Maß für den Regisseur

Der Ex-Schalker Levan Kenia soll dem Spiel der Fortuna eine Kontur verleihen.

Düsseldorf. Am Morgen war sein Wechsel offiziell verkündet worden, am Nachmittag debütierte er schon im Fortuna-Trikot: Der georgische Nationalspieler Levan Kenia ist zu Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf gewechselt. Der 22-Jährige spielte zuletzt in der ersten ukrainischen Liga für Karpaty Lwiw und unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Ähnlich wie Dustin Bomheuer im Trainingslager in Borkum durfte er zum Einstand gleich in einem Testspiel ran, am Samstag beim PSV Wesel-Lackhausen, das die Fortuna mit 12:1 (5:0) für sich entschied. Kenia konnte gleich mit einem Treffer glänzen — und nicht nur das.

Am Morgen hatte Kenia, der bis vor einem Jahr beim FC Schalke unter Vertrag stand, das erste Mal mit dem Team von Trainer Mike Büskens trainiert. „Ich wollte unbedingt zurück in die Bundesliga, auch wenn es in der Ukraine zuletzt für mich sportlich sehr gut lief“, sagte der 22-Jährige, der in seiner Zeit in Gelsenkirchen zu oft von Verletzungen gebeutelt worden war. „Jetzt starte ich einen neuen Versuch in Deutschland und freue mich auf diese Aufgabe.“

Im Januar 2008 war er aus seiner Heimatstadt von Lokomotive Tiflis zur U 19 des FC Schalke 04 gewechselt, wurde ein halbes Jahr später in den Profikader hochgezogen. Insgesamt absolvierte der Mittelfeldspieler elf Begegnungen in der Bundesliga, bevor ihn eine Sprunggelenksverletzung zurückwarf. Durch die regelmäßigen Einsätze im vergangenen Jahr in der Ukraine habe er „endlich wieder Selbstvertrauen tanken“ können und sei auf dem besten Weg, sein „Top-Level“ zu erreichen. In der abgelaufenen Saison spielte er 20 Mal, erzielte drei Treffer und bereitete fünf weitere vor. Für die georgische Nationalmannschaft bestritt Kenia bereits 22 Begegnungen.

Den Kontakt zur Fortuna befeuerte die Bekanntschaft mit Büskens, der auf Schalke sein Trainer war. Erst in der U23, für die Kenia viele Spiele absolvierte, danach auch als Co-Trainer bei den Profis. „Wir haben in dieser Zeit schon sehr intensiv miteinander gearbeitet. Er ist ein sehr netter Mensch und ein guter Trainer. Deshalb war auch er ein Grund, nach Düsseldorf zu wechseln.“ Nicht zuletzt spielten die Arena und sein Traum, in der Bundesliga zu spielen, eine Rolle. „Ich denke, dass der Verein auch das Ziel hat, wieder in die erste Liga zurückzukehren. Wir werden dieses gemeinsame Ziel verfolgen und dafür auch kämpfen.“

Mike Büskens bezeichnet Kenia als jungen, entwicklungsfähigen Spieler, der hervorragend in das Konzept der Fortuna passe. „Er steht mit seinen 22 Jahren noch am Anfang seiner Karriere, auch wenn er schon viel Erfahrung sammeln konnte.“ Durch seine Zeit bei Schalke 04 spricht er schon leidlich gut Deutsch. „Sportlich betrachtet ist er ein spielstarker, offensiv variabel einsetzbarer Passgeber, der auch immer wieder den Weg in den Strafraum sucht. Wir sind froh, dass er sich für uns entschieden hat“, sagte Büskens.

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