Ein Moment kostet den Punkt

Fortuna macht in Berlin genau den einen Fehler zuviel.

Düsseldorf. Es ist wohl eine der ältesten Fußball-Weisheiten: Wer am Ende ein Tor mehr schießt als der Gegner, der gewinnt verdient. Das musste die Fortuna am Freitag beim 0:1 bei Union Berlin (wieder einmal) leidvoll erfahren. "Wer überhaupt kein Tor schießt, der kann nicht gewinnen", sagte Michael Melka.

Fortunas Torwart hatte lange Zeit mit guten Paraden seinen Teil beigetragen, dass es im Stadion an der Alten Försterei nicht so kommen sollte. Dabei musste er eine gute Stunde lang aus der Ferne verfolgen, wie seine Kollegen noch erfolgloser waren als die Berliner. Dem Gegner gelang dann aber nach 64 Minuten eben doch noch der entscheidende Schlag.

Dass der Torwart mit seinen Innenverteidigern bis dahin ganz zufrieden gewesen war, änderte auch dieser Treffer nicht. Dafür hatte aber die Berufung des zum Saisonstart enttäuschend aufgetretenen Tiago unter besonderer Beobachtung gestanden.

Der Brasilianer ging mit seiner Bewährungschance sehr gut um, klärte meist kompromisslos und leistete sich keine groben Patzer. Weniger brasilianische Spielkunst als vielmehr rustikale Schläge auf die Tribüne. Absolute Gefahrenvermeidung war angesagt.

Meier hatte auch eine "Doppel-Sechs" mit Claus Costa und Oliver Fink davor gestellt, die aus der defensiven Grundsicherung ein ordentliches Aufbauspiel ermöglichte. Die Gäste ließen im Union-Hexenkessel nicht viel zu, vielmehr musste die Ursache der Niederlage in der Offensive gesucht werden. "Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte im Griff, müssen da schon ein Tor erzielen.

Dann machen wir einen einzigen Fehler und werden gnadenlos bestraft", sagte Bröker, dem die offensive Machtlosigkeit an der enttäuschten Miene abzulesen war. "Wir machen, wir tun, aber es geht einfach keiner rein." So durfte sich "Eisern Union" zurück in das Spiel kämpfen und jenes Tor erzielen, das am Ende den verdienten Sieg bedeutete.

Den Fortunen blieb nach dem Rückflug am Samstagmorgen von Berlin nach Düsseldorf nicht viel - außer der Aussicht, dass es am Freitag bei Arminia Bielefeld ein "Kellerduell" und "Sechs-Punkte-Spiel" geben wird.

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