Düsseldorf entscheidet attraktives Spiel gegen Heidenheim 3:2 für sich

Düsseldorf. Das Ziel am Sonntagmittag war der erste Heimsieg für Fortuna Düsseldorf in dieser Saison der 2. Fußball-Bundesliga. Und dieses Vorhaben sollte am sechsten Spieltag gegen den 1. FC Heidenheim in einem von beiden Seiten höchst attraktiv geführten Spiel gelingen:

Joel Pohjanpalo schoss ein wichtiges Tor - und schrie seine Freude darüber hinaus.

Joel Pohjanpalo schoss ein wichtiges Tor - und schrie seine Freude darüber hinaus.

Foto: Bernd Thissen

Vor 27 681 Zuschauern siegte die Mannschaft von Trainer Oliver Reck in der eigenen Arena mit 3:2 (2:1). Vor der Pause hatte Charly Benschop (23. und 42.) seinen dritten und vierten Saisontreffer erzielt. Das Führungstor zum 1:0 hatte das Selbstbewusstsein der Düsseldorfer nach zwei Auswärtssiegen in Folge noch mehr wachsen lassen, so dass auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Florian Niederlechner (37.) keine negative Langzeitwirkung hatte.

In einer bis zum Ende höchst sehenswerten Begegnung sorgte Niederlechner nach der Pause für den erneuten Ausgleich (68.), ehe Joel Pohjanpalo die Fortuna erneut und entscheidend in Führung brachte (81.). Nach zuvor je einem Remis und einer Niederlage durften die Fans endlich den ersten Heimsieg in dieser Saison feiern — es war der dritte „Dreier“ in Serie.

Fortuna Düsseldorf bejubelt den ersten Heimsieg der Saison
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Fortunatrainer Oliver Reck hatte vor dem Spiel sportlich eigentlich auch keinen Grund, seine Startelf zu verändern. Die Gründe für den Innenverteidiger-Wechsel von Jonathan Tah für Bruno Soares waren denn auch eher privater Natur. Gegen Soares läuft ein polizeiliches Ermittlungsverfahren, wie der Verein am Samstag bestätigt hatte: „Fortuna Düsseldorf nimmt Rücksicht auf die privaten Angelegenheiten seines Spielers Bruno Soares und stellt ihn vom Training und dem Heimspiel frei.“

Nach einer „Aussprache“ zwischen dem Fußballprofi und seiner Frau Stefanie, zwischen denen zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sein soll, richtete sich das Ehepaar mit einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit: „Wir haben in einem Streit beide überreagiert und möchten einander keinen weiteren Schaden zufügen. Nachdem wir miteinander gesprochen haben, versuchen wir nun gemeinsam unsere Probleme wieder in den Griff zu bekommen. Wir werden uns weiter privat aussprechen und unsere Angelegenheiten unter uns klären.“

Was eben auch bedeutete, dass Soares der Fortuna im Heimspiel gegen Heidenheim nicht zur Verfügung stand. Wobei Tah schon in Nürnberg nach seiner Einwechslung bewiesen hatte, dass er sich nahtlos einfügen konnte. Genauso war es auch, und nach wenigen Minuten nahm die Begegnung Fahrt auf.

Nachdem ein Schussversuch von Erwin Hoffer aus vielversprechender Position geblockt worden war, hatten die Gäste im folgenden Konter die bis dahin beste Chance: Doch der freistehend abschließende Florian Niederlechner scheiterte an Fortuna-Torwart Michael Rensing (10.).

Auf der anderen Seite gelang mit der ersten richtig gefährlichen Szene das 1:0 durch Charly Benschop, der nach starker Vorarbeit in der Mitte nur noch einschieben musste (23.). Lukas Schmitz hatte den Angriff über die linke Seite eingeleitet, Axel Bellinghausen per Pass in den Strafraum geschickt, der die Kugel vor dem herausstürzenden FCH-Torwart Jan Zimmermann noch in die Mitte zu Benschop bugsierte.

Kurz drauf hätte der Stürmer sogar gegen selbstbewusst auftretende Gäste erhöhen können, scheiterte aber an Zimmermann (29.). Nach einer weiteren sehenswerten Offensivszene sorgten die Heidenheimer mit dem durchaus verdienten Ausgleich für einen kleinen Schock: Marc Schnatterer setzte sich gegen drei Fortuna durch, seine Flanke hämmerte Florian Niederlechner volley ins Netz (37.) — Fortuna-Verteidiger Julian Schauerte stand viel zu weit weg.

Doch der Schock war schnell vergessen, weil die Antwort nicht lange auf sich warten ließ: Wieder Schmitz über links, die Flanke ließ Michael Liendl zu Benschop prallen, der zum 2:1 traf (42.). Nach der Pause blieb es eine muntere Begegnung. Benschop platzierte einen Weitschuss nur ganz knapp neben den Pfosten (54.), Hoffer scheiterte nach einem Konter alleine vor und an Zimmermann (55.).

Auf der anderen Seite rettete Rensing in höchster Not gegen Niederlechner gleich in der anschließenden Szene. Nach fast vogelwild geführten Minuten kehrte wieder Ruhe ein — aber offenbar trügerisch. Denn durch einen astrein ausgespielten Konter kam Heidenheim zum erneuten Ausgleich, weil Niederlechner die Lücken in der Fortunaabwehr mit einem eiskalten Abschluss letztlich bestrafte (68.).

Weil die Fortuna weiter auf Sieg spielte und sich Heidenheim stets gefährlich präsentierte, kamen die Zuschauer bis zur letzten Minute fußballerisch voll auf ihre Kosten. Vom 3:2 durch den Kopfball des eingewechselten Pohjanpalo (81.) über Heidenheimer Verzweiflungsangriffe bis zum Schlusspfiff und dem ersten Heimsieg und dem dritten Erfolg in Serie. So wird das Auswärtsspiel beim Tabellenführer VfL Bochum am kommenden Donnerstag zu einem echten Spitzenspiel.

Fortuna Düsseldorf — 1. FC Heidenheim 3:2 (2:1)

Fortuna Düsseldorf: Rensing — Schauerte, Tah, Bodzek, Schmitz — Gartner (71. Avevor), Pinto — Liendl, Benschop, Bellinghausen (90. Schmidtgal) — Hoffer (60. Pohjanpalo)

1. FC Heidenheim: Zimmermann — Strauß, Kraus, Göhlert, Heise — Reinhardt (87. Mayer), Griesbeck, Riese (64. Bagceci) — Schnatterer, Niederlechner, Morabit (46. Leipertz)

Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Hannover)

Zuschauer: 27 681

Tore: 1:0 (23.) Benschop, 1:1 (37.) Niederlechner, 2:1 (42.) Benschop, 2:2 (68.) Niederlechner, 3:2 (81.) Pohjanpalo

Gelbe Karten: - / -

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