Die schwierige Antwort auf die Torwartfrage

Ratajczak oder Melka? Trainer Norbert Meier lässt die Entscheidung offen und ruft immer wieder zum Konkurrenzkampf auf.

Düsseldorf. Die richtige Antwort auf die Torwartfrage wird bei Fortuna Düsseldorf immer noch mit Spannung erwartet. Wer wird fortan die Nummer 1 beim Fußball-Zweitligisten sein? Dabei geht es nicht nur um das nächste Spiel am kommenden Samstag gegen Erzgebirge Aue (13 Uhr, Arena) weit hinaus.

Die Fans fragen sich außerdem, ob Michael Ratajczak und Michael Melka auch in der kommenden Saison weiter gemeinsam bei der Fortuna unter Vertrag stehen werden. „Für uns besteht kein Handlungsbedarf, beide haben noch ein Jahr Vertrag bei der Fortuna“, erklärt Fortunas Manager Wolf Werner.

Glücklich ist die Situation für beide Torhüter der Rot-Weißen dennoch nicht. Denn mit ihrem Leistungsvermögen und ihrem Anspruch liegen die beiden Kontrahenten trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten relativ eng beieinander.

Michael Melka (32) stand in den Spielen vom fünften bis 23. Spieltag (gegen Bochum) dieser Saison im Tor der Fortuna, danach löste ihn Michael Ratajczak (28) ab, der die komplette vergangene Spielzeit die Nummer 1 war — bis auf 45 Minuten im ersten Spiel. Beide wollen spielen und glauben, die bessere Wahl zu sein.

Dass daraus Druck und eine Unsicherheit entstanden sind, konnte man zuletzt bei beiden Torhütern erkennen. So wurde unter anderem diskutiert, ob Ratajczak eine Mitschuld am entscheidenden Gegentreffer in Duisburg (0:1) trägt.

Das wäre bei einer klaren Hierarchie kein Thema gewesen, denn einerseits war Ratajczak nach den TV-Aufnahmen kein klarer Fehler nachzuweisen, und andererseits würde bei einer eindeutigen Ansage durch die sportliche Leitung über dieses Thema wohl nicht ständig diskutiert werden.

Fortunas Trainer Norbert Meier erklärt zwar, er würde die Torhüter nicht wechseln wie die Unterhosen, aber auf ein Festlegen, wer gegen Aue im Tor stehen wird, wollte er sich zuletzt nicht einlassen. Offensichtlich möchte er, dass beide Torhüter den Druck des Konkurrenten spüren. Ob sich Ratajczak und Melka mit dieser Situation auch in der kommenden Saison abfinden werden, ist zumindest fraglich.

Meier spricht in dem Zusammenhang von einem Luxusproblem. Denn er setzt volles Vertrauen in beide Spieler. Er hat offensichtlich keine Probleme, mit beiden Torhütern weiterhin zu arbeiten. Die Befindlichkeiten oder persönlichen Eigenarten interessieren Fortunas Trainer nicht. Er stellt nur die Leistung in den Vordergrund.

„Die Leistungen werden immer wieder überprüft. Keiner hat einen Freifahrtschein“, sagt Meier. Die Spannung hält an, bis es eine klare Antwort gibt oder einer der beiden Torhüter — 1a oder 1b — den Klub verlässt. Beide Torhüter würden wohl gerne bleiben, falls der Konkurrent gehen würde.

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