Kommentar zu Fortuna Düsseldorf Endlich Einigung mit Schäfer

Meinung | Düsseldorf · Es ist geschafft. Fortuna Düsseldorf hat sich mit Robert Schäfer geeinigt. Die Vereinsführung hat eine finanzielle Einigung nach langem Ringen hinbekommen.

 Robert Schäfer bei der Mitgliederversammlung der Fortuna im Jahr 2018 (rechts Björn Borgerding und Dirk Böcker).

Robert Schäfer bei der Mitgliederversammlung der Fortuna im Jahr 2018 (rechts Björn Borgerding und Dirk Böcker).

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die berühmte Kuh ist vom Eis. Das soll jetzt nicht so despektierlich klingen, wie es sich zunächst anhört. Aber es war ein schwerer Weg zur Einigung, die nun aber der Fortuna eine große Summe an Geld einspart. Denn die Einigung mit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer war überfällig, weil sie die Handlungsmöglichkeiten des Vereins bei einem Jahresgehalt von über einer halben Million Euro extrem eingeschränkt hat. Zudem war der ehemalige Vereinsboss auch noch an den Prämien (beim Nichtabstieg zum Beispiel) beteiligt. So kann sich die Aufsichtsratsspitze zurecht feiern lassen, dass diese kostenspielige Personalie nur mit einem leicht blauen Auge erledigt und Schäfer von der Payroll verschwunden ist, auf der er sich noch ohne Verhandlungserfolg bis Juni 2021 befunden hätte.

Die Frage ist erlaubt, warum jetzt etwas mehr als ein Jahr vergehen musste, bis diese „gütliche“ Einigung endlich vollzogen werden konnte. Zum einen wollte Reinhold Ernst als (damaliger) Aufsichtsrats-Vorsitzender nicht auf zu hohe Forderungen von Schäfer eingehen. Auch weil er sich persönlich von seinem Kontrahenten immer wieder attackiert gefühlt hatte. Ein wenig stand da wohl also auch der Stolz einer Einigung im Wege, wobei es nach Äußerung von Robert Schäfer bereits ein angepasstes Angebot gegeben haben soll. Die Fronten verhärteten sich, niemand wollte einlenken oder sogar nachgeben.

 Norbert Krings

Norbert Krings

Foto: Norbert Krings

Mit dem Wechsel in der Führung des Kontrollgremiums ergaben sich neue Chancen, das leidige Thema zu einem guten Ende zu führen. Das Verhandlungsgeschick und auch eine gewisse Verhandlungs-Müdigkeit bei Robert Schäfer, der auch endlich Gewissheit und Handlungsspielraum für seine persönliche Zukunft haben wollte, erleichterten letztlich die Gespräche. Im Sinne des Vereins ist jetzt eine Lösung gefunden worden. Ohne Abfindung in einer gewissen Höhe war dies sicherlich nicht möglich. Aber die Phase der Unberechenbarkeit und Unsicherheit in dieser Frage ist nun vorbei. Fortuna kann in dieser harten Corona-Krise somit zumindest ein Thema ad acta legen und gewinnt etwas mehr wirtschaftlichen Spielraum.

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