Der Gegner: Bruns bleibt trotz RWO-Niederlagenserie gelassen

Der sportliche Leiter hat mit RW Oberhausen den Klassenerhalt fest im Visier.

Düsseldorf. Für Hans-Günter Bruns ist das Glas immer noch eher halb voll als halb leer. Der sportliche Leiter von Rot-Weiß Oberhausen wird auch nach vier Niederlagen des Fußball-Zweitligisten in Folge nicht unruhig. "Ich habe immer gesagt, dass es für uns nur darum geht, drei Vereine hinter uns zu lassen. Selbst als wir zu Saisonbeginn nach einigen Siegen, die nicht unbedingt zu erwarten waren, auf dem sechsten Platz standen, habe ich stets betont, dass wir diese Punkte eines Tages noch dringend brauchen werden."

Seine RWO-Erfahrung mag ihn gelassen gemacht haben: Bruns begann seine Tätigkeit an der Emscher 2006, als die "Kleeblätter" in der Oberliga Nordrhein herumdümpelten. Als Trainer führte er den Verein 2007 zunächst zurück in die Regionalliga und schaffte dann 2008 auch sensationell den direkten Durchmarsch in die Zweite Liga. Danach tauschten er und Jürgen Luginger die Ämter, doch die von Bruns initiierte Image-Kampagne blieb bestehen. "Malocherschicht" - so steht es auf der Internetseite des Klubs und gleich darunter: "Echte Kumpel". Kameradschaft und harte Arbeit sind das Rezept, mit dem RW Oberhausen eine erstaunliche Entwicklung nahm. "Die Jungs identifizieren sich mit der Vereinszugehörigkeit", sagt Bruns.

Einige dieser Malocher fehlten verletzungsbedingt über mehrere Spieltage hinweg, womit die Misserfolgsserie der vergangenen Wochen durchaus zu erklären ist. "Wir sind zwar inzwischen ausgeglichener besetzt, aber irgendwann musste sich das ja doch mal bemerkbar machen", sagt Bruns. Der 55-Jährige ist daher froh, dass in Düsseldorf zumindest Verteidiger Thomas Schlieter sowie Mittelfeldspieler Tim Kruse wieder zur Verfügung stehen. Der Ex-Fortune Kruse sieht gute Chancen, dass die Oberhausener ihren Negativ-Lauf in Düsseldorf stoppen können. "Bei der Fortuna sind wir sicher nicht der Favorit, das passt uns."

Für Hans-Günter Bruns kommt der Höhenflug des Gegners nicht von ungefähr. "Nein, das ist keine Überraschung. Fortuna hatte schon in der Dritten Liga eine gute Mannschaft, aus der Norbert Meier nun eine noch bessere gemacht hat. Ich traue ihr den Aufstieg durchaus zu." Eine fünfte Niederlage in Folge zieht Bruns also ins Kalkül, würde ihn aber nicht so ärgern wie etwas anderes. "Mich stört, dass heutzutage alles nur auf Sieg oder Niederlage reduziert wird. Keiner sieht, dass wir uns gegenüber der vergangenen Saison verbessert haben, nur weil es die Tabelle nicht aussagt." Das Glas bleibt also halb voll.

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