Stürmer Dawid Kownacki Fortunas Rekordtransfer ist bereit für den Endspurt

Düsseldorf · Er sollte Lutz Pfannenstiels Königstransfer werden, doch immer wieder ist Dawid Kownacki verletzt — und noch ohne Tor. Pünktlich zu den letzten Spielen in der Bundesliga ist er wieder fit, aber taugt er noch zum unerwarteten Helden?

 Dawid Kownacki erlebt eine Saison zum Vergessen.

Dawid Kownacki erlebt eine Saison zum Vergessen.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Er werde auch nach dem Ende seiner Amtszeit mit dem Herzen bei der Fortuna bleiben, hat Lutz Pfannenstiel jüngst gesagt. Am 31. Mai war dann Schluss, der Sportvorstand verabschiedete sich, gerade ist er bei Newcastle United aus der Premier League im Gespräch. Den Endspurt in der Fußball-Bundesliga erlebt Pfannenstiel aus der Ferne. Doch man darf ihm ruhig glauben, dass er der Fortuna alles Gute im Abstiegskampf wünscht, es geht ja auch um seine Reputation als Kaderplaner.

Zu jenem Kader gehört auch Dawid Kownacki, den die Fortuna nach vier Toren in zehn Spielen in der Vorsaison im Sommer fest verpflichtete. Für mehr als sieben Millionen Euro. Vereinsrekord. Der 23-Jährige sollte Pfannenstiels Königstransfer sein – neben Nana Ampomah, mit vier Millionen Euro der zweitteuerste Transfer der Fortuna-Geschichte. Was zeigt, auf welchem wirtschaftlichen Niveau sich der Klub nach all den Jahren in unteren Ligen bewegt.

Pfannenstiel setzte trotzdem auf das Duo. Und wurde bislang bitter enttäuscht. Kein einziges Tor erzielten die beiden in dieser Saison. Weil sie seit Wochen gar nicht auf dem Platz standen. Bis zum 2:2 am Samstag gegen Hoffenheim. Da kam der immer wieder verletzte Kownacki endlich zu seinem Comeback. Nun heißt es, er könne gar einer der Gewinner der Corona-Zeit werden, ohne die wochenlange Unterbrechung wäre seine Rückkehr ja zu spät gekommen. Nun spielt er wieder, aber ob er noch zum unerwarteten Helden taugt?

Hennings und Karaman treffen dafür umso häufiger

Wahrscheinlicher ist es, dass Rouwen Hennings und Kenan Karaman die Kohlen aus dem Feuer holen. Gemeinsam kommen sie auf 20 Saisontore. Nachdem Hennings eine herausragende Hinrunde spielte, war es zuletzt Karaman, der regelmäßig traf: sechsmal in den vergangenen sieben Spielen. Bei Hennings hingegen schien nach dem Trainerwechsel nicht mehr viel zu funktionieren. Zehn Pflichtspiele blieb er ohne Tor. Bis zum Schalke-Spiel vor zwei Wochen. Seitdem hat er dreimal getroffen und steht nun bei 14 Saisontoren. Der bislang letzte Fortune, der in der Bundesliga 15 Tore schoss, war Thomas Allofs  – in der Saison 1990/91.

So hoffen sie wohl eher auf eine Fortsetzung der Serie von Hennings und Karaman, statt auf eine Leistungsexplosion von Kownacki und Ampomah. Pfannenstiel dürfte es letztlich egal sein, wer die Tore schießt. Hauptsache, die Fortuna hält die Klasse. Und er muss sich nicht nachsagen lassen, ein sinkendes Schiff verlassen zu haben.

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