Darf Unnerstall auch gegen Ingolstadt ins Tor?

Die Fortuna macht sich bereit für den Besuch des Spitzenreiters am Freitagabend.

Darf Unnerstall auch gegen Ingolstadt ins Tor?
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Das Spiel in Kaiserslautern ist angesichts des bevorstehenden Aufeinandertreffens mit dem Tabellen-Ersten aus Ingolstadt eigentlich schon wieder Geschichte. Der teilweise glückliche Punktgewinn ist damit zwar abgehakt, die spielerischen Probleme und Fehler werden aber von Trainer Oliver Reck und seinem Team noch einmal zum Thema des heutigen Videostudiums, um daraus für die schwere Aufgabe zu lernen.

Wer nur die Effektivität der Fortunen sieht und lobt, vergisst, dass die gesamte Mannschaft mit gerade einmal drei Torschüssen auch ziemliches Glück hatte, dass einer dieser Versuche von Joel Pohjanpalo im Tor landete. Aber warum gab es so wenige Angriffe mit einem Torabschluss? Die Mannschaft muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass viele Bälle nicht mit Kombinationen nach vorne gespielt wurden, sondern zu oft ein weiter Schlag ins Zentrum erfolgte. Da aber in Michael Liendl und Erwin Hoffer dort zwei körperlich eher kleine Spieler agierten, kamen die Bälle postwendend in den Besitz des Gegners. Ein Spiel über die Flügel fand kaum statt, nur Axel Bellinghausen hatte ein paar Aktionen, während Lukas Schmitz, Tugrul Erat sowie Julian Schauerte dort nur ganz selten in Erscheinung traten.

Schnelle Kombinationen durch die Mitte wie etwa in Nürnberg waren auch deshalb kaum zu sehen, weil spielstarke Spieler wie Sergio Pinto (verletzt ausgewechselt) und Charly Benschop (krank) nur ansatzweise oder gar nicht für Spielwitz sorgen konnten. Michael Liendl war zugedeckt, konnte aber immerhin wie auch Tugrul Erat mit einer Kopfballvorlage bei der Entstehung des Führungstreffers mitwirken. Tugrul Erat fehlt trotz seiner großen Laufstärke und seines Einsatzes die Erfahrung, um in solchen Spielen für Entlastung zu sorgen, wenn erfahrene Spieler das an diesem Tag nicht leisten können.

Die Probleme in der Offensive sind sicherlich nicht allein an Erwin Hoffer festzumachen. Aber es ist schon auffällig, dass er sich nach einem guten Saisonstart derzeit in einem Formtief befindet. Dass ein Zentrumsstürmer ohne Torschuss bleibt, ist schon bedenklich und nicht unbedingt ein Bewerbungsschreiben für die Startaufstellung im Spitzenspiel am Freitag gegen Ingolstadt. Vielleicht sollte Fortunas Trainer Hoffer mal eine Ruhepause gönnen und auf einen Timm Golley setzen, der offensichtlich wieder heiß auf neue Taten ist.

Nicht zu ersetzen ist Michael Liendl. Doch auch der 29 Jahre alte Regisseur hat derzeit keine konstante Form. Im Fritz-Walter-Stadion hatte er nur wenige gute Momente — und auch erst dann, als er nach der Führung mehr Raum hatte.

Nach innen mag es inzwischen eine klare Aussage geben, aber es bleibt in der Öffentlichkeit ein Thema. Oliver Reck hat bislang nicht klargestellt, ob Lars Unnerstatll jetzt bis zur Winterpause der Torwart seines Vertrauens ist. Offensichtlich wusste Lars Unnerstall in Kaiserslautern nach dem Abpfiff noch nicht. Da er seine Aufgabe sehr gut erfüllt hat, wäre es wohl auch ein Affront ihm gegenüber, wenn jetzt Michael Rensing gegen den Spitzenreiter im Tor stehen würde.

Baustellen gibt es also trotz der guten Ausgangsposition genug. Am Freitag sollten die Probleme spätesten (halbwegs) beseitigt sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort