Fortuna Düsseldorf Corona-Krise kostet die Fortuna 20 Millionen Euro

Düsseldorf · Der Vorstand des Fußball-Bundesligisten schätzt, welche Folgen die Pandemie haben und wie man diese Folgen mildern könnte.

 Thomas Röttgermann und sein Team müssen sparen.

Thomas Röttgermann und sein Team müssen sparen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Fortuna-Vorstand Thomas Röttgermann hat erstmals eine konkrete Zahl genannt, wie viel Geld der Bundesliga-Absteiger durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie verlieren könnte. Die seien zwar „schwer einzuschätzen“, sagte Röttgermann dem „Express“, ergänzte aber: „Die Pandemie wird uns in den zwei Jahren 20 Millionen Euro kosten.“

Allein in der abgelaufenen Saison blieben die Tribünen der Arena ja bei fünf Spielen leer, darunter solche, die mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ausverkauft gewesen wären: gegen Schalke 04, Borussia Dortmund oder im vermeintlich entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt gegen den FC Augsburg.

Andere Vereine hätten zwar größere Verluste zu verzeichnen, sagt Röttgermann, „die haben aber auch andere Möglichkeiten, Gelder wieder zu generieren. Wir müssen diese Summe durch Erlöse und kluges Kostenmanagement auffangen. Da ist viel Kreativität gefragt.“

14 Spieler wurden verabschiedet

Ein Vorteil ist die Vertragssituation vieler Spieler im alten Kader. Wie berichtet, ist weit mehr als ein Dutzend Verträge mit Leih- oder zuvor fest verpflichteten Spielern zum 30. Juni ausgelaufen. In den vergangenen Tagen hatte die Fortuna bereits 14 Spieler offiziell verabschiedet, mit einigen davon, wie Flügelspieler Erik Thommy, will sie aber noch mal verhandeln, ob sie nicht doch noch bleiben könnten. Anderseits könnten aber auch Spieler, die mindestens noch für die nächste Saison unter Vertrag stehen, den Verein wechseln. Abwehrchef Kaan Ayhan oder Stürmer Kenan Karaman zum Beispiel wollen nächstes Jahr mit der Türkei zur Europameisterschaft fahren, da wäre die Bundesliga eine weitaus bessere Bühne, um für sich zu werben. Interessenten dürfte es genug geben.

TV-Einnahmen sinken durch den Abstieg erheblich

Doch auch wenn die Fortuna an den Personalausgaben für den künftigem Kader sparen kann, alle Verluste wird sie finanziell nicht auffangen können. Dafür sorgt allein der Abstieg aus der Bundesliga: In der zweiten Liga kommen nicht nur weniger Zuschauer, vor allem sinken die Einnahmen aus dem Sponsoring und dem TV-Vertrag der Liga. Anstatt rund 33 Millionen Euro wie zuletzt aus dem Fernseh-Topf soll Fortunas Anteil künftig nur etwas mehr als 20 Millionen Euro betragen.

Hinzu kommt die Ungewissheit, ab wann wieder viele Fans in die Arena dürfen. Zwar haben rund 12 000 ihre Dauerkarte verlängert, und da Klubs und Liga gerade an einem neuen Hygienekonzept arbeiten, könnten noch vor der Winterpause wieder Spiele vor Zuschauern stattfinden. Komplett volle Stadien sind in absehbarer Zukunft aber nicht zu erwarten.

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