Christ kämpft um Stammplatz

Der 29-jährige Mittelfeldspieler der Fortuna zeigt Selbstbewusstsein. Manchmal muss Trainer Norbert Meier ihn bremsen.

Düsseldorf. Für dieses Tor kann sich Fortunas Marco Christ nicht viel kaufen. Aber immerhin war es der erste Treffer des Fußball-Zweitligisten in der neuen Saison. Christ hatte sich im ersten Testspiel der Vorbereitung beim TuS Bösinghoven den Ball erobert, 25 Meter vor dem gegnerischen Tor ein schönes Solo gestartet und mit einem überlegten Schuss ins linke untere Eck zum 1:0 (50.) getroffen. Am Ende gewannen die Düsseldorfer mit 3:1 beim Landesligisten und durften sich in eine einwöchige Pause verabschieden. Die nutzte Familienvater Christ mit Frau und Kindern zum Besuch in der Nürnberger Heimat. "Das bot sich nach dem Kennenlernen der Mannschaft und der Woche Lauftraining im Westerwald an."

Seit etwas mehr als einer Woche geht es nun richtig zur Sache, und man merkt dem Mittelfeldspieler an, wie heiß er darauf ist, sich einen Stammplatz zu erkämpfen. Nicht nur auf dem Platz, wo der kleinste Fortune (1,70 m) wortgewaltig das große Zepter schwingt. Von dem manche sagen, dass er einer der besten Zweitliga-Fußballer ist. Dem von Trainer Norbert Meier aber auch schon mal ein "Diva"-Problem angehängt wurde.

Auch abseits des Feldes strotzt Christ vor Selbstbewusstsein: "Die Spieler-Verpflichtungengehen in die richtige Richtung. Jetzt kann bei der Fortuna viel passieren."

Alleine der Rekord mit jetzt schon über 10000 verkauften Dauerkarten sorgt bei ihm für Begeisterung. Schließlich hat er seit seinem Wechsel nach Düsseldorf im Jahr 2007 schon einige Spiele in der Arena absolviert, wo diese Zahl nicht einmal annähernd erreicht wurde. Vor so einer großen Kulisse zu spielen, mache dann umso mehr Spaß, sagt der Akteur, der sich gerne von der Euphorie tragen lässt. Begeisterung, die er einst selbst auslöste. Mit einem viel wichtigeren Treffer als jenem gegen den TuS Bösinghoven: Am 23. Mai 2009 bedeutete sein 1:0 gegen Werder Bremen II die Rückkehr der Fortuna in den "echten" Profifußball. Und Christ sollte genau vor einem Jahr mit seiner Einschätzung Recht behalten.

Zum "Unternehmen Klassenerhalt" befragt, sagte er gegenüber der WZ: "Wir sind eine geile Truppe. Wenn wir die Euphorie und die mannschaftliche Geschlossenheit mitnehmen, dann kann das klappen." Es klappte sogar besser als gedacht mit dem vierten Platz für den Aufsteiger, auch wenn sich Christ am Ende nicht wie gewünscht einbringen konnte. Erst an den letzten beiden Spieltagen zeigte er sich wieder in Gala-Form, bereitete drei der vier Treffer vor. In dieser Saison will er wieder durchstarten: "Es muss sich in der Vorbereitung zeigen, wie alles zusammenpasst. Nach sieben oder acht Spieltagen dürfte dann die erste Richtung klar sein."

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