Büskens und das ewig grüßende Murmeltier

Greuther Fürth steht fast in jeder Saison vor dem Aufstieg — und wird meist Fünfter.

Düsseldorf. „Und täglich grüßt das Murmeltier“ heißt eine Kino-Komödie aus den USA, in der Bill Murray einen Reporter spielt, der in einer Zeitschleife festsitzt und dadurch albtraumhaft wieder und wieder denselben Tag durchlebt.

So oder ähnlich müssen sich wohl auch die Fans der SpVgg Greuther Fürth vorkommen. Seit 2001 klopfen die Franken fast jedes Jahr an das Tor zur Bundesliga an, um dann doch wieder nicht hereingelassen zu werden.

Die richtige Beantwortung der Frage, auf welchem Platz sie dabei am Saisonende gelandet sind, würde bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“ höchstens 50 Euro wert sein. Denn in den vergangenen zehn Jahren wurden die Fürther sage und schreibe siebenmal Fünfter.

Am Samstag reisen die „Kleeblättler“ zum Hinrunden-Abschluss nach Düsseldorf, natürlich als Tabellen-Fünfter. Spötter bezeichnen Greuther Fürth wegen dieser Bilanz als die „Unaufsteigbaren“, doch eben diese Bilanz verdient eigentlich höchste Anerkennung. Umso mehr, weil der Verein aus dem Stadtteil Ronhof dies ohne wirtschaftliche Risiken erzielt hat.

Gerade erst konnte der seriös arbeitende Präsident Helmut Hack auf der Jahreshauptversammlung mit berechtigtem Stolz verkünden: „Wir haben in der vergangenen Saison 587.596 Euro Gewinn gemacht, unser Eigenkapitel beläuft sich auf 979.060 Euro und wir haben null Verbindlichkeiten. Seit 14 Jahren arbeiten wir zwar konservativ bis altmodisch, aber dennoch erfolgreich.“

Dennoch würde der 61-Jährige beim Zweitliga-Dino nach 14 Jahren ununterbrochener Zweitliga-Zugehörigkeit gerne mal den Aufstieg feiern. Seine Hoffnung, es im kommenden Sommer zu schaffen, heißt Mike Büskens. Der 42-jährige Trainer, der am Samstag in seine Geburtsstadt Düsseldorf zurückkehrt, hat seinem Team eine einfache Erfolgsformel eingeimpft: Talent + Qualität = Potenzial.

So soll auch bei der Fortuna ein Sieg gelingen. Für Büskens ist es dabei egal, ob zu Hause oder auswärts gespielt wird. „Mein Credo ist, immer zu agieren anstatt zu reagieren. Es ist schlicht einfacher, sein Schicksal selber zu bestimmen, als es durch den Gegner lenken zu lassen.“

Eine Philosophie, durch die die Fürther derzeit die zweitbeste Abwehr der Liga besitzen, hinter der mit Max Grün dazu der nach Noten zweitbeste Torhüter steht. Sollte es Büskens nun noch gelingen, seine Erfolgsformel um das Attribut Konstanz zu ergänzen, dann könnten die Fürther diesmal am Ende der Saison der Zeitschleife endlich entkommen.

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