Bröker will Stammplatz zurück

Norbert Meier freut sich über das Selbstvertrauen des Rekonvaleszenten, aber ein Freifahrtschein für die Startelf ist das nicht.

Düsseldorf. Norbert Meier freut sich, wenn seine Spieler Selbstvertrauen zeigen. Bei der Ankündigung von Thomas Bröker, dass der gerade von einer Verletzung genesene Spieler damit rechnet, am Freitag in Bochum von Anfang an zu spielen, hat sich Fortunas Trainer schon etwas gewundert.

Denn normalerweise drängt sich unter Meier kein Spieler in die Mannschaft, sondern in der Öffentlichkeit ist in diesem Punkt Zurückhaltung befohlen. Meier ließ trotzdem Milde walten. „Er hat ja nicht über andere, sondern nur über sich selbst gesprochen“, sagte Meier. „Das zeigt sein großes Selbstbewusstsein.“

Bröker selbst ist heiß auf die Rückkehr, und eine breite Brust wird in Bochum sicherlich hilfreich sein. „Es war ja keine Ewigkeit, die ich gefehlt habe, gerade einmal zweieinhalb Wochen“, sagte Fortunas Außenstürmer, der auf die drei Spiele gegen Frankfurt, München 60 und Ingolstadt wegen eines entzündeten Nervs im Rücken verzichten musste. „Jetzt bin ich froh, wieder dabei zu sein. Ich habe die Einheiten voll mitgemacht und fühle mich fit genug für das Spiel.“

Dass andere Kollegen mit Erfolg für ihn eingesprungen sind, freut Bröker. Mehr aber auch nicht. Er möchte spielen. „Es ist eben das Fußball-Geschäft, dass andere dann einspringen und auch überzeugend spielen“, erklärte der 26-Jährige. „Ich freue mich, dass wir gewonnen haben. Aber ich habe auch vorher gute Leistungen gezeigt. Vielleicht können wir da etwas mit meiner Hilfe mitnehmen.“

Dass auch Meier nicht mit leeren Händen aus Bochum zurückkehren möchte, versteht sich von selbst. Deshalb will Fortunas Trainer bei seiner Mannschaft Galligkeit und Entschlossenheit sehen. „Wir müssen auswärts auch mal in der Lage sein, einen dreckigen Sieg mitzunehmen“, sagte Meier, der erklärt, dass seine Mannschaft seit dem Erfolg gegen Ingolstadt nicht mehr so unter Druck stehen würde.

Da in Bochum ein Lokalderby ansteht, werde seine Mannschaft ohnehin von Anfang an heiß sein. Dafür würden auch die 4000 Fortuna-Fans sorgen, die ihre Mannschaft begleiten werden. „Bochum ist zwar klarer Favorit, aber Angst dürfen wir keine haben.“

Das Spiel am Freitag im Bochumer Ruhrstadion (18 Uhr) ist ein Wiedersehen mit Schiedsrichter Deniz Aytekin, der bereits das Hinspiel gepfiffen hat und Bochums Stürmer Chong Tese. Aytekin hatte am 27. September in der Arena den Nordkoreaner nach zehn Minuten und einer Tätlichkeit gegen Jens Langeneke nicht vom Platz gestellt. Der Schiedsrichter hatte hinterher den Fehler eingestanden und erklärt, die Szene nicht gesehen zu haben.

Die Fortuna verlor damals das sechste Spiel in Folge (0:1), und Langeneke blieb in der Verhandlung fair, so dass Tese nicht nachträglich gesperrt wurde. „Dafür gab es übrigens kein Dankeschön aus Bochum“, sagte Norbert Meier. „Mal sehen, wie es sein wird, wenn uns etwas Ähnliches widerfährt.“

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