Fortuna Düsseldorf Bei einem Sieg der Fortuna feiert Funkel rein

Fortunas Trainer wird am Samstag 63. An die Rente denkt er aber nicht. Aktuell interessiert ihn nur das Freitag-Spiel gegen Nürnberg.

 Friedhelm Funkel ist derzeit gut gelaunt. Gewinnt die Fortuna am Freitag gegen Nürnberg, bleibt er sogar extra bis nach Mitternacht wach.

Friedhelm Funkel ist derzeit gut gelaunt. Gewinnt die Fortuna am Freitag gegen Nürnberg, bleibt er sogar extra bis nach Mitternacht wach.

Foto: dpa

Düsseldorf. Am Samstag wird Friedhelm Funkel 63 Jahre alt. Formell erreicht er damit in Deutschland das Rentenalter. An den Ruhestand denkt der Trainer von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf aber deswegen nicht. „Ja, so gesehen, könnte ich im Februar in Rente gehen — mache ich aber nicht“, scherzte Funkel am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg.

Bei aller Professionalität überzeugt Funkel stets mit einer Prise Humor. Seinen Beruf nimmt er ernst, sich selbst nicht so wichtig. „Wenn wir gewinnen, bleibe ich auch bis Mitternacht wach, sonst nicht“, verriet der Trainer mit einem Augenzwinkern. Sein Geburtstag habe an diesem Wochenende keine Priorität. Vielmehr gehe es ihm — nicht gänzlich überraschend — um den sportlichen Erfolg seines Teams.

Denn das trifft am Freitag (18.30 Uhr, Arena) auf den 1. FC Nürnberg, immerhin die offensiv drittstärkste Mannschaft der Liga. „Das ist ein Team mit zwei Gesichtern. Sie haben 26 Tore erzielt, aber auch 28 kassiert. Das bedeutet, dass sie verwundbar sind“, sagte Funkel, der eigentlich nie so richtig auf Statistiken schaut, dann aber anfügte: „Beeindruckend ist ihre Serie von 36 Spielen in Folge, in denen sie mindestens einen Treffer erzielt haben. Wir müssen daher defensiv sehr gut arbeiten und wahrscheinlich das eine oder andere Tor mehr schießen als zuletzt, um dieses Spiel gewinnen zu können.“

Dass der Kader der Franken für mehr als den aktuell elften Tabellenplatz gut wäre, davon ist Fortunas Cheftrainer überzeugt, nicht nur wegen Zwölf-Tore-Mann Guido Burgstaller: „Wenn bei denen alle durchweg topfit gewesen wären, würden die oben mitspielen.“

Zuletzt gab es für den „Club“ nur einen Zähler aus vier Begegnungen. Und so wollen der noch 62-Jährige und seine Mannschaft die aktuelle Schwächephase des Gegners möglichst ausnutzen und den Zuschauern in der Arena ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk in Form des vierten Heimsieges bereiten. „Die Fans haben einen Anteil an unserem Erfolg“, sagt Funkel. „Deshalb wollen wir ihnen den Sieg schenken, bevor es eine Woche später in die Weihnachtspause geht.“

Wie üblich muss und wird die erste Elf gegen Nürnberg am Freitag wieder leicht verändert werden. Das bringen Sperren, Verletzungen, Krankheiten und Rückkehrer nun einmal mit sich. Lukas Schmitz gehört zu Letzteren. Er ist nach krankheitsbedingter Pause zurück und wird gegen Nürnberg seine Stammposition als linker Außenverteidiger einnehmen. Offen ist dagegen weiterhin der Einsatz von Vize-Kapitän Adam Bodzek, der nach seinem Magen-Darm-Infekt zwar wieder das Training aufgenommen, aber auch ein paar Kilogramm Gewicht verloren hat. „Wir werden noch einmal miteinander sprechen, er kann das als erfahrener Spieler gut selbst einschätzen. Aber bei Adam bin ich sehr skeptisch, was sein Mitwirken betrifft“, erklärt Funkel.

Definitiv fehlen die Routiniers Oliver Fink (Muskelfaserriss) und Alexander Madlung (Rückenbeschwerden), so dass Robin Bormuth erneut neben Kevin Akpoguma in der Innenverteidigung auflaufen dürfte. Auch gegen Aue in einer Woche wird die Fortuna wahrscheinlich auf Madlung verzichten müssen. Funkels erneuter Einsatz als „Friedhelm, der Baumeister“ ist für den Übungsleiter aber kein Problem: „Manchen Trainern wird vorgeworfen, dass man dann nicht eingespielt sei. Aber wir haben den umgekehrten Fall bereits bewiesen.“

Den Gegner erwartet Funkel nicht ganz so robust agierend wie zuletzt Würzburg. Dennoch erinnert er auch an die physischen Stärken: „Nach vorne sind die besser als die Kickers. Nürnberg wird aber auch körperbetont auftreten.“

Physisch stark fühlt sich der Trainer auch mit jetzt fast 63 Jahren noch: „Darum habe ich doch hier verlängert. Ich habe immer noch Bock. Wichtig ist nicht das Alter, sondern die Gesundheit. Und da habe ich keine Wehwehchen.“ Und wenn sein Team gewinnt, bleibt Funkel am Freitag Abend sogar ein bisschen länger auf.

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