Fußball-Bundesliga Die Bayern waren für Fortuna Düsseldorf zwei Nummern zu groß

Düsseldorf · Bei der Niederlage gegen den Tabellenführer aus München wirkt die Mannschaft von Friedhelm Funkel über weite Strecken gehemmt. Dodi Lukebakio gelingt der Ehrentreffer vom Elfmeterpunkt.

 Der Ball von Kingsley Coman fliegt unberührt von Freund und Gegner zum 1:0 ins Tor der Fortuna.

Der Ball von Kingsley Coman fliegt unberührt von Freund und Gegner zum 1:0 ins Tor der Fortuna.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

50 Wochen ist es her. Da schoss Rouwen Hennings Fortuna Düsseldorf mit seinem Treffer in der Schlussminute in Dresden nach fünf Jahren Zweitklassigkeit zurück in die Fußball-Bundesliga. Am Sonntagnachmittag kam es in der Arena dann endlich zu jenem Aufeinandertreffen, auf das die Düsseldorfer Fußballfans seither besonders hingefiebert hatten: Das Heimspiel gegen den FC Bayern München.

Doch nicht nur der Gegner, auch die Begleitumstände dieses 29. Spieltags waren besondere. Denn bereits am Samstag durfte die Fortuna auf dem Sofa den vorzeitigen Klassenerhalt feiern, da der auf Tabellenplatz 16 notierte VfB Stuttgart sein Heimspiel gegen Bayer Leverkusen mit 0:1 verlor und damit nicht mehr auf die von der Fortuna bereits 37 eingesammelten Punkte kommen kann. Für noch mehr Aufregung sorgte im Vorfeld jedoch die publik gewordene Nachricht von der bevorstehenden Entlassung des Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer.

Den 53 400 Zuschauern in der zum vierten Mal in dieser Saison ausverkauften Arena war das zum Zeitpunkt des Anpfiffs durch Schiedsrichter Felix Zwayer zunächst einmal egal. Die Düsseldorfer Anhänger freuten sich auf das Kräftemessen mit dem Rekordmeister, der nach durchwachsener Hinrunde wieder beste Chancen auf den nächsten nationalen Titel besitzt. Viel Grund zur Freude gab es in den 90 eher spannungsarmen Minuten aus Sicht der Gastgeber aber nicht. Die Bayern siegten ungefährdet und deutlich mit 4:1 (2:0). Das erkannte auch Friedhelm Funkel an: „Das war hoch verdient, obwohl mich das 1:4 geärgert hat.“

Stimmen zum Fortuna- Spiel gegen Bayern München
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Foto: dpa/Marius Becker

Wie schon beim überraschenden 3:3 in der Hinrunde hatte die Fortuna zu Beginn zu viel Respekt vor den Münchnern, die nach einer Viertelstunde in Führung gingen, als Kingsley Comans Flankenversuch zum erfolgreichen Torschuss wurde. Bis zur ersten gefährlichen Offensivaktion des Teams von Trainer Friedhelm Funkel, der für den einen oder anderen in der Startelf etwas überraschend auf Dodi Lukebakio verzichtet hatte, vergingen 25 Minuten. Dann schloss Dawid Kownacki einen Konter der Fortuna ab, verfehlte das von Manuel Neuer gehütete Tor aber klar.

Nach einer halben Stunde befreite sich der Aufsteiger ein wenig, doch plötzlich schlugen die Bayern erneut zu. Ein Fehler von Kowanacki bescherte Coman (41.) freie Bahn, Michael Rensing im Düsseldorfer Tor hatte keine Abwehrchance.

Gnabrys 3:0 nimmt Fortuna die Hoffnung auf einen Punktgewinn

Mit dem dritten Bayern-Tor durch Serge Gnabry im Anschluss an einen Eckball (55.) war auch die letzte Hoffnung der Fortuna auf eine erneute Überraschung gegen das Star-Ensemble dahin. Anders als in den Heimspielen gegen Borussia Dortmund (2:1) und Borussia Mönchengladbach (3:1) wirkten die Düsseldorfer gehemmt und waren nicht in der Lage, den Respekt vor dem Gegner abzulegen.

Nach einer Stunde schalteten die Bayern einen Gang zurück, ließen den Ball durch ihre eigenen Reihen und die Fortuna meist hinterherlaufen. Im Spiel nach vorne ging wenig bis gar nichts, der Favorit war dem vierten Tor näher als die Fortuna dem Ehrentreffer. Bis kurz vor dem Ende der Partie, als Schiedsrichter Zwayer nach Eingriff des Video-Assistenten auf Handelfmeter für die Fortuna entschied, den der eingewechselte Dodi Lukebakio (89.) verwandelte. Mehr war an diesem Nachmittag aber nicht mehr drin. Stattdessen setzte Leon Goretzka in der Nachspielzeit noch einen für die Bayern drauf.

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