Bamba Anderson muss mit längerer Pause rechnen

Düsseldorf. Die 1:2-Niederlage der Fortuna in Rostock war schon schlimm genug. Aber nunmuss auch Bamba Anderson mit einer längeren Pause rechnen. Die gestrigeKernspintomographie ergab eine Knieverletzung.

Auch deshalb waren eigentlich alle Fortunen sauer darüber,dass das Zweitligaspiel der Düsseldorfer auf einer "Rostocker Rutschbahn",die sich dummerweise im Hansa-Stadion befand, überhaupt angepfiffen wordenwar.

Und Anderson selbst, der nach einem Kopfballduell Mitte der erstenHälfte mit dem Bein falsch auf dem eisigen Boden aufgekommen war, ärgertesich deshalb so sehr, weil er eigentlich gestern Morgen um 6 Uhr einen Flugin die Heimat gebucht hatte. So ging es um 11 Uhr ins Krankenhaus undvielleicht nun überhaupt nicht nach Brasilien, weil er in Düsseldorf gesundgepflegt werden muss.

"Er kann ja dann mit der brasilianischen Fahne bei mirin Viersen unter dem Weihnachtsbaum sitzen", erklärte Norbert Meier mit dervon ihm gewohnten Ironie, ohne aber weiter tadelnd auf die Platzverhältnisseeinzugehen.Das taten andere umso mehr. Denn das Eis- und Schneeabenteuer hatte inRostock mit einer Überraschung für die Fortuna begonnen. Denn bei derPlatzbesichtigung fragten sich die Spieler des Tabellendritten aus demRheinland, ob die Rasenheizung kaputt sei oder die Hansa sich aufSchneeboden eindeutig mehr Chancen ausrechnet."Hansa hatte doch genug Zeit den Platz zu räumen", meinte Martin Harnik,Fortunas Torschütze zum 1:1.

Und Wolf Werner, Fortunas GeschäftsführerSport, wollte wissen: "Wozu haben die eigentlich hier eine Rasenheizung."Das Unverständnis leitete sich auch aus der Information ab, die die Fortunaam Donnerstag aus Rostock erhalten hatte. "Uns wurde erklärt, dass wir trotzder Schneefälle und der eisigen Temperaturen auf einem grünen Rasen spielenkönnten", sagte Werner.Fortunas Spieler wirkten in der ersten Hälfte so, als würden sie zum erstenMal Schnee und Eis sehen. "Das waren schwierige bis unmögliche Bedingungen",kritisierte Fortunas Vorstandssprecher Peter Frymuth. "

Aber vielleichtziehen wir daraus die notwendigen Lehren für die Spiele in Paderborn undKoblenz. Denn da könnten im Januar und Anfang Februar die Platzverhältnisseähnlich sein."Die Rostocker konnten die Aufregung nicht verstehen: "Die Platzverhältnissewaren doch für beide gleich", sagte Kai Bülow, Hansas Torschütze zum 1:0."Wir sind jedenfalls sehr, sehr enttäuscht vom Ausgang des Spieles",erklärte Christian Weber. Der Düsseldorfer Verteidiger hatte "zweiglückliche Schneetore" des Gegners gesehen.

Richtiges Glück wird Trainer Norbert Meier aber erst dann wieder empfinden,wenn alles seine Spieler fit und einsatzbereit sind. Denn man darf nichtvergessen, in Jovanovic, Christ, Cakir, Bulykin (trägt immer noch einenSpezialschuh) und nun Anderson und Zoundi fallen wichtige Größen gesperrtoder verletzt für längere Zeit aus. Was bedeutet da schon eine verloreneSchneeballschlacht in Rostock?

Reaktionen:

"Dann ist das Weihnachtsfest versaut. Aber es ist doch schön, dass mir dieseFrage gestellt wird." Norbert Meier, Trainer der Fortuna nicht ganzernsthaft auf die Frage, ob es schlimm sei, dass die Fortuna bei einemBielefelder Punktgewinn nicht mehr Dritte wäre.

"Da kommen drei Schüsse auf mein Tor, und zwei waren drin." MichaelRatajczak, Fortunas Torwart"Das waren zwei Tore aus dem Glücksautomaten." Martin Harnik, FortunasTorschütze zum 1:1

"Warum ein Schiedsrichter nach Foulspiel achtmal nur ermahnt, ist mirunbegreiflich. Ich kann nicht immer schweigen, was die Leistungen derSchiedsrichter angeht." Wolf Werner, Geschäftsführer der Fortuna

Rostocker Stimmen: "Die Platzverhältnisse waren gut." Tim Sebastian,Verteidiger von Hansa

"Es ist ein versöhnlicher Abschluss, es haben alle gekämpft. Wir waren eineverschworene Einheit." Kevin Schlitte, Torschütze von Hansa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort