Auf dem Boden der Tatsachen

Ohne die richtige Einstellung hat die Fortuna beim 0:2 in Aalen keine Chance.

Auf dem Boden der Tatsachen
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Wenn selbst ein Jonathan Tah — ansonsten die Zuverlässigkeit in Person — sich mehrfach an den Kopf fasst und sich mit erhobener Hand bei seinen Mitspielern für Fehler entschuldigt, muss schon verdammt viel schief laufen. Als hätte die Mannschaft die Warnung, den Tabellenletzten nicht zu unterschätzen, mit voller Kraft in den Wind geschlagen. Nichts, was die Fortunen bei der 0:2-Niederlage beim VfR Aalen anfassten, funktionierte.

„Wir waren über 90 Minuten die schlechtere Mannschaft, der Gegner hat verdient gewonnen“, sagte Oliver Reck, der seiner Mannschaft in Sachen Einstellung nur einen versteckten Vorwurf machte. „Der Gastgeber hat mehr Willen gezeigt, das Spiel zu gewinnen. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir richtig im Spiel sind.“

Die Fehlpässe von Michael Liendl in der ersten Stunde waren nicht Ausnahme sondern Regel, die Hackentricks von Charly Benschop, von denen kein einziger einen Abnehmer fand, zeigten, dass die Einstellung nicht stimmte. Fortuna hat Aalen in die Karten gespielt. „Wir haben nie die richtigen Lösungen gefunden und es dem Gegner leicht gemacht“, sagte Reck, der vor der Konterstärke der Aalener noch gewarnt hatte. Doch die mussten gar nicht so viel zeigen — konnten sie wohl auch nicht. Und trotzdem reichte es. „Wir haben wirklich kein überragendes Spiel gemacht und viele Chancen liegengelassen“, sagte selbst Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck.

Oft genug hat die Fortuna in dieser Saison nach einer schlechteren ersten Hälfte eine gute Reaktion gezeigt. Und so sah es auch diesmal aus. Drei gute Möglichkeiten, darunter eine Doppelchance von Charly Benschop vergaben die Gäste zu Beginn der zweiten Hälfte — und bekamen als Quittung das Tor zum 0:2, das auch noch einem unberechtigten Elfmeterpfiff entsprang. Tah war der Ball nur an die Hüfte gesprungen. Das Tor löschte den letzten Hoffnungsfunken in den Köpfen der Fortunen, die danach noch nicht einmal die Brechstange fanden. „Wir hätten stundenlang spielen können, ohne ein Tor zu erzielen“, sagte Axel Bellinghausen. „Wir haben es dem Gegner viel zu leicht gemacht.“

Die Spieler von Fortuna Düsseldorf haben am kommenden Freitag gegen den SV Sandhausen die Gelegenheit, die Scharte wieder auszuwetzen. Doch die vermeintlichen leichten Gegner verheißen nicht unbedingt eine leichtere Aufgabe. Immerhin erklärte Oliver Reck, das Training in dieser Woche anzuziehen. Dabei war der Sonntag erst einmal ein freier Tag.

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