Fortuna Düsseldorf Alexander Madlung: Der Verteidiger mit der besonderen Ruhe

Alexander Madlung hat der Viererkette der Fortuna deutlich an Stabilität verliehen. Ein Lautsprecher ist der 33-Jährige nicht.

Fortuna Düsseldorf: Alexander Madlung: Der Verteidiger mit der besonderen Ruhe
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Unaufgeregt und gelassen. So wie Alexander Madlung abseits des Rasens auftritt, so agiert der Innenverteidiger von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf auf dem Platz. Nach 285 Bundesligaspielen für Hertha BSC, den VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt gibt es eigentlich nichts mehr, das der 33-Jährige im Geschäft Profifußball noch nicht erlebt hat. Wer mit Madlung spricht, darf nicht erwarten, auf einen Fußball-Profi zu treffen, der weit ausschweifende Antworten liefert. Allerdings finden sich in den Aussagen des gebürtigen Braunschweigers auch selten die so branchenüblichen Phrasen. Ein Lautsprecher wird er aber garantiert nicht mehr werden.

„Wir können nicht immer davon ausgehen, dass die Mannschaften, die hinter uns stehen, ihre Spiele immer verlieren werden. Daher war dieser Dreier enorm wichtig“, sagt Madlung mit Blick auf das 2:1 vom vergangenen Wochenende. „Wir haben in Freiburg ein gutes Auswärtsspiel gemacht.“ Sachlich, klar, direkt — das ist Madlung.

Gemeinsam mit Karim Haggui bildet der Innenverteidiger seit dem zwölften Spieltag ein starkes Duo im Abwehrzentrum der Fortuna. Nur auf St. Pauli und gegen Union Berlin standen die beiden Routiniers seither nicht gemeinsam in der Viererkette der Rot-Weißen. In den acht Zweitliga-Begegnungen, in denen Madlung und Haggui gemeinsam aufliefen, kassierte die Fortuna nur sechs Gegentore. „Eine gute Defensive fängt vorne bei den Spitzen an. Da kann sich keiner rausnehmen. Sonst sehen die Hintermannschaft und der Torwart schlecht aus. Daher lässt sich nicht sagen, das hat an zwei oder drei Spielern gelegen“, erklärt Madlung. „Teamplayer“ statt schräger Vogel mit auffällig bunten Schuhen oder vielen Tätowierungen — auch das ist Madlung. Selbst, wenn er in Freiburg vier Bälle von der eigenen Torlinie gekratzt hätte und beide Tore selbst erzielt hätte, würde dies Madlung, 2009 mit dem VfL Wolfsburg Deutscher Meister, wohl kaum aus dem Häuschen locken.

Dass es an der Seite von Kapitän Karim Haggui derzeit so gut funktioniert, scheint Madlung nicht zu überraschen: „Wenn man so lange in der Bundesliga gespielt hat, dann sind gewisse Automatismen einfach drin. Dann hängt es auch nicht unbedingt davon ab, mit wem man zusammen spielt. Die Abläufe bei den Bundesliga-Mannschaften gleichen sich teilweise ja auch. Dann ist es nicht schwer, sich auf den Nebenmann einzustimmen“, erklärt der zweimalige deutsche Nationalspieler. Erfahrung als Trumpf. Gemeinsam können Madlung und Haggui auf 457 Bundesligaspiele zurückblicken.

Gegen den 1. FC Nürnberg, am Montag Gegner der Fortuna, erwartet Madlung ein völlig anderes Spiel als zuletzt in Freiburg: „Nürnberg spielt einen anderen Fußball als Freiburg. Das ist eine sehr robuste Mannschaft. Es wird ein Kampfspiel, in dem auch eine Standardsituation die Entscheidung bringen kann. Wir müssen auf alles gefasst sein, trotzdem aber auch nach vorne spielen.“ Dass die Franken seit elf Zweitliga-Spielen ohne Niederlage sind, nötigt Madlung zwar Respekt ab, doch das dürfe keine Rolle spielen: „Wir wollen so früh wie möglich den Klassenerhalt sichern.“

Der 33-Jährige überzeugt seit seiner Ankunft in Düsseldorf vor rund vier Monaten aber nicht nur mit gutem Kopfballspiel und einer guten Übersicht. Mit seinen weiten Pässen kann Madlung das Offensivspiel aus der Abwehr heraus ankurbeln. Vielleicht auch gegen Nürnberg? „Das ist von Gegner zu Gegner anders. Ob es lange Bälle sind oder wir als Abwehrspieler zunächst den Sechser suchen, das ergibt sich aus dem Spiel“, sagt er. Unaufgeregt und gelassen eben.

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