Abwehrchef belohnt sich

Langeneke zeigt überragendes Spiel und erzielt beide Tore zum 2:0 gegen 60 München.

Düsseldorf. Die ganzen Kameras, die Mikrofone, die Fragen. Auch das ausgiebige Feiern mit den Fans ist nicht Jens Langenekes Sache. Sagt der Innenverteidiger der Fortuna selbst. "Ich fühle mich wohl im Hintergrund." Dabei hat er immer eine ganze Menge Sinnvolles zu sagen, wenn er gefragt wird.

Vor allem nach so einer Leistung wie am Sonntag beim 2:0 gegen 1860 München. Wichtigste Frage: Wann ist dem Defensivspezialisten jemals ein solcher "Doppelpack" gelungen? "Das ist über zehn Jahre her, in der Oberliga für Lippstadt", sagte der 33-Jährige. Damals sei er noch Mittelfeldspieler und "richtig, richtig torgefährlich" gewesen.

Bis Sonntag hatte Langeneke auch schon dreimal in dieser Saison getroffen - allerdings jeweils per Strafstoß. In der vierten Minute gelang ihm gegen die "Sechz’ger" das erste Tor aus dem Spielgeschehen heraus - nach einer Ecke. Zunächst hatte Christian Weber den abgewehrten Ball volley genommen, ihn aber nicht richtig getroffen. Langeneke stand in der Mitte und traf per Kopfball im zweiten Versuch.

Weber freute sich mit seinem Abwehrkollegen, nahm seinen holprigen Schuss mit Humor: "Nach so einer schönen Vorlage musste er ja einfach treffen." Beim Elfmeter in der Schlussminute allerdings auch, da hätten Weber und seine Kollegen keinen Spaß verstanden. "Wenn er zum Punkt geht, muss man erwarten können, dass er trifft", sagte Martin Harnik, der seinerseits nun 681 torlose Minuten beklagen muss.

Aber das war am Ende nicht weiter schlimm, weil Langeneke früh getroffen hatte und anschließend der herausragende Defensivspieler in einer taktisch äußerst diszipliniert auftretenden Fortuna war. "Er spielt ohnehin eine starke und sehr stabile Saison, die zwei Tore sind jetzt das Salz in der Suppe", sagte Trainer Norbert Meier und bezeichnete seinen Abwehr-Strategen als "Matchwinner". Von Langenekes Leistung, der keinen Zweikampf verlor, profitierte naturgemäß auch Nebenmann "Bamba" Anderson. "Es ist ja immer wichtig, einen erfahrenen Spieler an seiner Seite zu haben", so Meier.

Dabei hatte Jens Langeneke gar kein so gutes Gefühl beim Aufwärmen, vor allem der "Totentanz" habe ihn gestört, der bei der Aufführung von Pianist Sam Bachtiar entstanden war. Robert Schumanns Stück "Träumereien" hatte er am Flügel gespielt, eigentlich eine wunderschöne Aktion in einer fast stillen Arena. "Uns hat es ehrlicherweise gestört", sagte Langeneke, der am Ende aber selbst für ein gutes Gelingen sorgte.

Beim Elfmeter sei er dann schon ganz gelassen gewesen. Nicht zuletzt durften die Fortunen ob der Ungefährlichkeit der Gäste recht sicher sein, dass nichts mehr passieren würde. "Der Schiedsrichter hatte schon angedeutet, dass es nicht mehr lange dauert", sagte Langeneke und schlich nach der wahrlich letzten Frage zufrieden von dannen. So ein bisschen genießt er es ja dann doch, sich mitteilen zu dürfen.

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